Klimafonds
Dossier
Urbane Kühlung

Projekt
LiLa4Green

Forscher_innen und Einwohner_innen des Gebiets „Quellenstraße Ost“ suchen gemeinsam Lösungen, um Straßen und Plätze auch an heißen Sommertagen lebenswert zu erhalten.

Stand: Mai 2019

LiLa4Green steht für „Living Lab for Green“, also ein „lebendiges Labor“. Im Rahmen dieses Labors wird seit März 2018 erforscht, wie durch mehr Begrünung und Wasser in der Stadt etwas gegen die zunehmende sommerliche Hitze und urbane Hitzeinseln unternommen werden kann. Im Fokus steht dabei das Gebiet „Quellenstraße Ost“ – ein dicht bebautes Gründerzeitviertel im 10. Wiener Gemeindebezirk. Mithilfe innovativer sozialwissenschaftlicher Methoden (beispielsweise grüne Werkstätten, Pre- und Postsurvey, Crowdsourcing) und neuester digitaler Techniken (Augmented Reality) werden InteressensvertreterInnen und EinwohnerInnen des Untersuchungsgebiets aktiv in den Umsetzungsprozess miteinbezogen.

Das Projekt ist in drei Phasen gegliedert: In der mittlerweile abgeschlossenen Phase 1 wurde eine Potenzialanalyse (inklusive Kurzbeschreibung hier einzusehen: https://smartcities.klimafonds.gv.at/wp-content/uploads/sites/3/LiLa4Green_Potentialkarte-KLIEN_final.pdf) durchgeführt. Dabei wurden das Mikroklima, das Stakeholdernetzwerk (Bezirkspolitik, Magistratsabteilungen, Gebietsbetreuung, ImmobilienbesitzerInnen, lokale Vereine und Initiativen, …) und die lokalen Grünstrukturen untersucht. Die Analyse offenbart große Potenziale zur Grünraumvernetzung und für ergänzende Grünverbindungen innerhalb des Gebiets allgemein und zum Kempelenpark und Erholungsgebiet Laaer Berg im Speziellen.

Während der gesamten Projektlaufzeit wird mit der Bevölkerung beispielsweise im Rahmen sogenannter „grüner Werkstätten“ an Ideen und Lösungen zur Verbesserung der mikroklimatischen Freiraumsituation gearbeitet. Es werden die Potenziale und Effekte anhand von Umsetzungsideen aufgezeigt, diskutiert und ko-kreativ zu konkreten Maßnahmen weiterentwickelt. Ziel ist es, möglichst viele Stakeholder und BewohnerInnen mit ins Boot zu holen, damit grüne Lösungen gemeinsam entwickelt oder zumindest gemeinsam entschieden werden können. Wie so ein Beteiligungsprozess aufgesetzt werden kann, was man berücksichtigen muss, wie welche Tools und Methoden sinnvoll eingesetzt werden und wen sie erreichen – das sind alles Erkenntnisse, die auch auf andere Gebiete übertragen werden können und die der Stadt in zukünftigen ähnlichen Situationen und Prozessen helfen sollen.

Ziel in diesem Projektjahr ist es – ganz nach dem Motto „auch mit wenig technischen Hilfsmitteln können die negativen Folgen des Klimawandels bekämpft werden“ –, eine erste grüne Intervention in Form eines Parklets zu setzen. Dabei handelt es sich um einen kleinen, auf Parkplätzen eingerichteten Park oder Sitzbereich, der zum Verweilen, Plaudern und Spielen einlädt. Parkletvarianten werden derzeit im Rahmen der Lehrveranstaltung „Green up Cool down“ von Studierenden der TU Wien entworfen und mithilfe von Augmented Reality vor Ort visualisiert. Zudem soll verstärkt Bewusstsein für grüne und blaue Erholungs- und Kühllösungen geschaffen werden, weshalb derzeit auch ein Projektbeitrag zu „Mehr Grün für die Stadt!“ für die KinderuniWien (Termin: 11. Juli, www.kinderuni.at) vorbereitet wird.

Die Eckdaten

  • Projektzeitraum: 03/2018–02/2021
  • Konsortialführer: AIT Austrian Institute of Technology GmbH
  • Partner: TU Wien (Landscape – Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen), Weatherpark GmbH, Meteorologische Forschung und Dienstleistungen PlanSinn, Planung und Kommunikation GmbH, GREX IT Services GmbH, GrünStattGrau GmbH
  • Förderung durch Klima- und Energiefonds: rund 275.000 Euro
  • Gesamtkosten des Projekts: rund 460.000 Euro
  • Weitere Informationen unter www.lila4green.at oder https://smartcities.at/stadt-projekte/smart-cities/#lila4green