1. Schulen gewinnen:
- Wenn MRM neue Schulen in der Region für Aktionen gewinnen möchten, empfiehlt es sich, bestehende persönliche Kontakte zu nutzen. Alternativ können auch bestehende Schulnetzwerke einbezogen werden, die oft bereits engagierte Ansprechpartner:innen zu diesem Thema haben, wie etwa ÖKOLOG-Schulen, Klimabündnis-Schulen und Umweltzeichen-Schulen. Besonders wichtig ist es, zunächst motivierte Lehrer:innen zu finden, die das Projekt aktiv mittragen wollen, und erst danach die Direktion einzubinden. Eine reine Zustimmung der Direktion, die dann Lehrer:innen lediglich zur Teilnahme drängt, ist kein Erfolgsgarant.
2. Bedarfsanalyse:
- Führen Sie eine Bedarfsanalyse bei Unternehmen und Schulen durch, um die spezifischen Bedürfnisse und Prioritäten der Gemeinde zu ermitteln. Dies hilft, maßgeschneiderte Aktionen zu planen.
3. Integration in den Lehrplan:
- Stellen Sie sicher, dass die geplanten Aktionen in den Lehrplan integriert werden können und die Bildungsziele unterstützen.
4. Praxisnahe und Interaktive Lernmethoden für Schüler:innen fördern:
- Organisieren Sie praxisnahe Aktivitäten, die den Schüler:innen konkrete Einblicke in Berufe im Klima- und Energiebereich bieten. Nutzen Sie interaktive Lernmethoden wie Spiele, Workshops und Projekte, um das Interesse der Schüler:innen zu wecken und zu fördern. Eine Abwechslung vom Schulalltag durch Exkursionen und externe schulische Angebote ist generell wichtig und kommt sehr gut an. Hier finden Sie eine Liste möglicher externer Angebote, kategorisiert nach Bundesland, Zielgruppe und Thema (nicht vollständig und nicht qualitätsgeprüft). Diese sollten rechtzeitig mit den Anbieter:innen terminiert werden, da es zu längeren Vorlaufzeiten und Kapazitätsengpässen kommen kann. Oft ist die Verfügbarkeit lokaler, externer Angebote sehr begrenzt, und die Kontingente für Workshops sind rasch erschöpft. Hands-on Lernen ist entscheidend. Vorträge allein reichen nicht aus – praktisches (individualisiertes! mit Raum für einigen Ideen) Experimentieren mit der Technik stärkt vor allem bei Mädchen das Vertrauen in die eigenen Technik-Fähigkeiten. Schüler:innen sollen damit Erfolgserlebnisse haben und diese Erfolge sollen „verankert“ werden: von anderen Schüler:innen applaudiert und über Zertifikatkärtchen und Fotos bestätigt, die dann Eltern und Freund:innen gezeigt werden können.
5. Kooperation mit lokalen Unternehmen:
- Laden Sie lokale Unternehmen ein, um praxisnahe Einblicke in Berufe im Klima- und Energiebereich zu bieten und die Schüler:innen zu motivieren.
6. Verantwortung übertragen:
- Bestimmen Sie Schüler:innen als Energiemanager:innen, die für Energieeinsparungen in der Schule verantwortlich sind und so praktische Erfahrungen sammeln können. In diesem Handbuch findet man mögliche Übungen für die Klasse.
7. Anreize schaffen:
- Schaffen Sie Anreize für die Beteiligung der Schüler:innen, z.B. durch Wettbewerbe, Auszeichnungen oder finanzielle Anreize.
8. Medienprojekte:
- Lassen Sie Schüler:innen Medien wie Bücher, Zeitungen oder Webseiten erstellen, die regionale Unternehmen und Projekte vorstellen.
9. Berufsorientierung:
- Setzen Sie interaktive Spiele und Quizze zur Berufsorientierung ein, um Schüler:innen auf verschiedene Berufsfelder aufmerksam zu machen.
10. Netzwerkaufbau:
- Nutzen Sie bestehende Netzwerke in den Regionen und bauen Sie neue Kontakte auf. Ein starkes Netzwerk erleichtert die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch.
11. Kooperationsbereitschaft fördern:
- Fördern Sie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, indem Sie die Vorteile und den Mehrwert der Aktion für die Unternehmen, die Schulen und die Gemeinden klar kommunizieren.
12. Best Practices teilen:
- Teilen Sie bewährte Verfahren und Erfolgsgeschichten aus anderen Regionen oder Projekten, um das Vertrauen und die Motivation der Unternehmen zu stärken.
13. Chancengerechtigkeit:
- Achten Sie bei Exkursionen oder Unternehmensbesuchen in Schulen auf eine geschlechtergerechte Aufteilung der Personen. Maßnahmen wie der Einsatz von Role Models oder Besuche in rein männlich geprägten Unternehmen sind nicht nur wirkungslos für Mädchen, sondern können ihnen nachweislich schaden. Daher ist es essenziell, dass die Role Models vielfältige weibliche Vorbilder sind. Diese sollten auch realitätsnah und keine perfekte Karrierefrauen sein, sonst kann die Erfahrung sogar abschreckend wirken. Sie sollten am besten vielfältig und nah an der Situation und an dem Alter Ihrer Schüler:innen sein. Machen Sie vielfältige Lebensentwürfe von Role Models sichtbar. In dieser kurzen Einleitung zur Berücksichtigung der Chancengerechtigkeit (ursprünglich für die Klimaschulen geschrieben) finden Sie praktische Tipps, konkrete Aktivitäten und externe Expert:innen und Organisationen, die unterstützen können, diese Aspekte spezifisch in den Aktivitäten mit Schulen zu berücksichtigen.
14. Workshops und Schulungen:
- Organisieren Sie Workshops und Schulungen, um Unternehmen, Lehrer:innen, Gemeindevertreter:innen und die interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Trends, Technologien und Fördermöglichkeiten im Klima- und Energiebereich zu informieren. Integrieren Sie dabei die Themen der Fachkräfteinitiative. Einige externe Angebote für diese Maßnahmen können in dieser Liste der externen Angebote zum Thema „Fachkräfte“ gefunden werden.
15. Lehre mit Matura – Matura mit Lehre
- Es ist wichtig in der Schule und mit den Eltern zu thematisieren, dass die Lehre eine Matura nicht ausschließt. Hier unter dem Titel „Lehre mit Matura – Matura mit Lehre“ finden Sie praktische Informationen dazu, wie dieses Modell in Österreich funktioniert.
16. Gemeinsame Ziele für die Fachkräfteinitiative definieren:
- Definieren Sie gemeinsame Ziele und Visionen, die sowohl den Unternehmen und den Schulen als auch der Region zugutekommen.
17. Feedback einholen:
- Holen Sie regelmäßig Feedback von den Unternehmen und Schulen ein, um die Aktionen kontinuierlich zu verbessern und an die Bedürfnisse der Beteiligten anzupassen.
18. Erfolg messen und kommunizieren:
- Nutzen Sie verschiedene Kommunikationskanäle, um die Aktionen und deren Vorteile für die Gemeinde bekannt zu machen. Dies kann die Akzeptanz und Unterstützung erhöhen.
Wenn Sie Fotos veröffentlichen wollen, kümmern Sie sich sich darum, die Zustimmung der Beteiligten einzuholen. Besonders mit Schulen sollten Sie das frühzeitig klären, da manche Schulen ein striktes Verbot haben, Bilder von Kindern mit erkennbaren Gesichtern zu veröffentlichen. In solchen Fällen müssen die Fotos beispielsweise von hinten aufgenommen werden. Schulen und andere Kooperationspartner:innen sollten regelmäßig an die richtige Verwendung des Logos für die Öffentlichkeitsarbeit erinnert werden.
- Messen Sie den Erfolg der Aktionen und kommunizieren Sie die Ergebnisse klar und verständlich. Erfolgsgeschichten motivieren und schaffen Vertrauen.
19. Fördermöglichkeiten nutzen:
- Informieren Sie die Unternehmen über mögliche Förderprogramme und unterstützen Sie sie bei der Antragstellung.
20. Innovation fördern:
- Ermutigen Sie Unternehmen, innovative Ansätze und Technologien zu nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
21. Gemeinschaftsgefühl stärken:
- Fördern Sie ein starkes Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation mit der Region, indem Sie gemeinsame Veranstaltungen und Aktivitäten organisieren.
22. Langfristige Partnerschaften:
- Bauen Sie langfristige Partnerschaften mit lokalen Akteuren auf, um die Nachhaltigkeit und Kontinuität der Aktionen zu gewährleisten.
23. Ressourceneffizienz:
- Achten Sie auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen und vermeiden Sie Verschwendung. Dies erhöht die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der Aktionen.
24. Kontinuierliche Verbesserung:
- Setzen Sie auf kontinuierliche Verbesserung und passen Sie die Aktionen regelmäßig an neue Erkenntnisse und Entwicklungen an.