Klimafonds fördert Anschlussbahnen mit 9,5 Mio. Euro, 1,8 Mio. für Radinfrastruktur

  • 9,5 Millionen Euro für innovative Anschlussbahnen und Terminal-Projekte
  • 1,8 Millionen Euro für Radinfrastruktur an intermodalen Schnittstellen zur Steigerung der Sanften Mobilität
  • Bures: Anschlussbahnen zentraler Hebel für Verlagerung auf Schiene

„Österreich ist bei der Nutzung von öffentlichem Verkehr insgesamt und bei der Nutzung der Bahn unter den Besten in der EU. Und: Kein anderes Land hat so einen hohen Schienenanteil im Güterverkehr wie Österreich. Die Anschlussbahnen sind für die Verlagerung auf die Schiene ein zentraler Hebel“, betont Infrastrukturministerin Doris Bures zur gestern getroffenen Entscheidung des Klimafonds-Präsidiums, 9,5 Mio. Euro für innovative Anschlussbahnprojekte zur Förderung freizugeben. Außerdem genehmigte das Präsidium des Klima- und Energiefonds 1,8 Mio. Euro für Projekte, die die Radinfrastruktur an der Schnittstelle zum öffentlichen Verkehr verbessern.

Das Programm „Leuchttürme der Branchen- und Regionallogistik“  fördert innovative Anschlussbahnen und Terminal-Projekte. Der Fokus liegt auf kooperativer Branchen- und Regionallogistik sowie der Erstellung von Konzepten und Machbarkeitsstudien, die im Falle einer Realisierung einen substanziellen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten.

Ziel des Programms „Sanfte Mobilität – Optimierung intermodaler Schnittstellen im Radverkehr“ ist es, eine signifikante Erhöhung des Fahrradanteils am Modal Split – insbesondere in ländlichen Regionen – zu erzielen. „Wir wollen den Verkehr, der 26% der Treibhausgas-Emissionen Österreichs ausmacht, weg von der Straße in öffentliche Verkehrsmittel bringen. Bei Privatpersonen muss das Rad an Bedeutung gewinnen, die Wirtschaft muss verstärkt auf die Bahn setzen. Beides gelingt, wenn die Zielgruppen gute, günstige und individuelle Angebote vorfinden. Diese fördern wir“, erklärt Klima- und Energiefonds-Geschäftsführerin Theresia Vogel.

Leuchttürme der Branchen- und Regionallogistik stark überzeichnet

Für die Ausschreibung im Programm „Leuchttürme der Branchen- und Regionallogistik“ wurden insgesamt 21 Projektanträge durch eine Jury bewertet. Eingereicht wurden 19 Anschlussbahnprojekte, 1 Terminalprojekt sowie 1 Studie aus den Bundesländern Wien, Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Tirol. Die Gesamtkosten der eingereichten Projekte betragen rund 76 Millionen Euro bei einer angesuchten Förderung von fast 24 Millionen Euro.  Zur Verfügung standen hier zunächst 8,38 Millionen Euro.

Aufgrund der starken Überzeichnung des am 28.9.2011 geschlossenen Calls hat das Präsidium des Klima- und Energiefonds freigewordene Mittel in der Höhe von 1,2 Millionen Euro umgewidmet. Dadurch konnten in Summe 10 Anträge mit einer Gesamtfördersumme von 9.450.500,00 Euro positiv entschieden werden.

4. Förderrunde für Sanfte Mobilität – alle Einreichungen kommen zum Zug

Aufgrund des großen Erfolges und des regen Interesses seitens der Landesstellen und Gemeinden wurde heuer bereits die 4. Ausschreibung zur Förderaktion „Sanfte Mobilität – Optimierung intermodaler Schnittstellen im Radverkehr“ gestartet. Ein Großteil der 21 Projekteinreichungen kamen aus Wien und Vorarlberg, gefolgt von der Steiermark. Tirol ist erstmals mit einer Projekteinreichung vertreten.

Die von der international besetzten Jury empfohlenen 21 Projektanträge (Einzelprojekte sowie Sammelanträge) wurden durch das Präsidium genehmigt, Ablehnungen gab es lediglich auf Teilprojektbasis. Damit wurde eine Fördersumme von rund 1,8 Millionen Euro für Radinfrastruktur an intermodalen Schnittstellen wie Haltestellen und Bahnhöfen genehmigt und damit ein weiterer wichtiger Akzent Richtung Sanfte Mobilität gesetzt.

 

 

 

 

·         Bilanz nach fünf Ausschreibungen: 542 Projekte – 171 Millionen Gesamtförderung – 300 Millionen Investitionen ausgelöst

·         Bures: „Energieforschung für den Klimaschutz“

 

Heute, Donnerstag, hat das Präsidium des Klima- und Energiefonds weitere 30 Millionen Euro Förderbudget für die 5. Ausschreibung des Programmes „Neue Energien 2020“ beschlossen. Insgesamt werden 75 Projekte, mehrheitlich von Forschungsinstituten und Unternehmen, gefördert. Die Arbeiten konzentrieren sich vor allem auf die Bereiche Erneuerbare Energien und Smart Energy F&E.

 

„Wir investieren seit vielen Jahren konsequent in die Erforschung neuer Technologien – damit sichern wir langfristig unsere Energiezukunft und den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Österreich und leisten einen zentralen Beitrag für den Klimaschutz“, so Innovationsministerin Doris Bures. Und sie betont: „Wir werden auch in den nächsten Jahren über den Klima- und Energiefonds stark in den Bereich Energieforschung investieren. Die Schwerpunkte werden in den Bereichen der Speicherung und der Energieeffizienz in der Industrie und der Entwicklung von energieeffizienten Produkten liegen.“

 

Forschungsprojekte von gestern heute am Markt

Eingereicht wurden im Rahmen der 5. Ausschreibung insgesamt 243 Projekte, die von einer internationalen Expertenjury bewertet wurden. „Die Projekte zeigen innovative Ansätze im Bereich Smarte Wärme über thermische Speicher und solarem Wasserstoff bis zur organischen Photovoltaik und innovative Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Letztere verdanken wir sicher den Kompetenzen Österreichs im Bereich der Materialforschung“, sagt Klimafonds-Geschäftsführerin Theresia Vogel.

Projekte, die aus den ersten vier Ausschreibungen des Klima-und Energiefonds gefördert wurden, sind zum Teile bereits heute erfolgreich am Markt. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Markteinführung ist das Produkt „LED Bulb“, im Rahmen der Ausschreibung ,Energie der Zukunft‘ gefördert. Das Produkt ist heute mit 3 Millionen verkauften Exemplaren international erfolgreich. Dies verbildlicht, so Theresia Vogel, die Förderstrategie des Klimafonds hervorragend: „Wir bringen energieeffiziente, innovative Technologien schneller auf den Markt und ermöglichen somit die rasche Wirkungsweise für unser Klima.“


Zur Förderung entschiedene Projekte – eine Auswahl

 

Leitprojekt Roll2Sol

Isovoltaic wird Rolle-zu-Rolle-Prozesse für die Herstellung von Nanokomposit Solarzellenmodulen mit einem äußerst geringen Carbon Fußabdruck von nur 10 g CO2/kWh und mit einem Wirkungsgrad von mindestens 4% erforschen. Die Alleinstellungsmerkmale dieser Module (Transparenz, Farben, geringes Gewicht, Flexiblität) eröffnen durch die mögliche Kombination von elektrischer Energieerzeugung, Beschattung und attraktivem Design neue Wege zur Gebäudeintegration von Photovoltaik.

 

SmartCityGrid:CoOpt

Die koordinierte Optimierung von erneuerbarer Energie in Netzen und Gebäuden wird unter der Federführung vom AIT anhand der ENERGYBase, SOL4 real getestet. Neben validierten Optimierungsmethoden und Modellen stehen die Nachhaltigkeit der Auswirkungen und der Nutzen für Planung und Betrieb von Verteilernetzen einer Smart City im Zentrum dieses Projekts.

 

ELTSECCS

Die Degradition von Brennstoffzellen-Stacks bzw. deren Einzelkomponenten stellt einen limitierenden Faktor für die weltweite Markteinführung von Festoxidbrennstoffzellen (solid oxide fuel cells, SOFC) dar. Mit ELTSECCS erforscht die Montanuniversität Leoben Mechanismen für die Ausdehnung der Lebensdauer von SOFC Elektrolyten, Kathoden, Zellen und Stacks. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die systematische Analyse und Simulation thermomechanischer Schädigungen im Brennstoffzellen-Stack zur Optimierung der Stack-Geometrie und der Betriebsbedingungen.

 

Hintergrundinfo Programm „Neue Energien 2020“

„Neue Energien 2020“ ist das Forschungs- und Technologieprogramm des Klima- und Energiefonds. Seit seinem Start 2007 flossen insgesamt mehr als 138 Millionen Euro Fördergelder in 542 Projekte. Im Rahmen der 5. Ausschreibung wurden 243 Projekte und damit 95 Millionen zur Förderung eingereicht.

Das Programm orientiert sich an drei grundlegenden Ausrichtungen:

·         Effizienter Energieeinsatz

·         Erneuerbare Energien

·         Intelligente Energiesysteme