Klimafonds
Dossier
Wasserstoff

Projekt
HyTruck

Das Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung und den Test eines emissionsfreien Brennstoffzellen-Antriebsstrangs für Nutzfahrzeuge.

Stand: Jänner 2021

In den vergangenen Jahren wurden von mehreren Herstellern Brennstoffzellen-Pkw in Kleinserien auf den Markt gebracht. Vergleichbare emissionsfreie Lösungen für das Nutzfahrzeugsegment sucht man allerdings nach wie vor vergeblich. Dabei bestehen in Anbetracht der jährlich zurückgelegten Kilometer der meisten Lkw, des damit verbundenen enormen Treibstoffverbrauchs und der hohen Treibhausgasemissionen gerade in diesem Bereich gravierende Nutzungs- und Effizienzsteigerungspotenziale.

HyTruck

Parallel zur langfristigen Speicherung und seiner industriellen Verwendung hat Wasserstoff vor allem im Schwer- und Überlandverkehr großes Potenzial. © AVL

Um dem Szenario eines emissionsfreien Warentransports ein Stück näher zu rücken, arbeiten im Konsortium des Forschungsprojekts „HyTruck – Hydrogen Truck Austria“ zahlreiche Partner an der Entwicklung und Realisierung eines innovativen Brennstoffzellenantriebsstrangs für Nutzfahrzeuge. Dieser soll – so das übergeordnete Projektziel – in Performance, Reichweite, Lebensdauer und Kosten uneingeschränkt mit herkömmlichen Dieselantriebssträngen konkurrieren können. Im Projekt HyTruck wird dazu die Entwicklung, Aufbau, Kalibrierung und Validierung eines HD-Brennstoffzellensystems und seiner Schlüsseltechnologien verfolgt, um die Anforderungen an Leistung, Effizienz, Zuverlässigkeit und Lebensdauer von Nutzfahrzeugen zu erfüllen Dabei gilt es allerdings zahlreiche Hürden zu nehmen. Es müssen etwa neuartige und maßgeschneiderte Steuerungsstrategien für Brennstoffzellensysteme entwickelt sowie neuartige und innovative übergeordnete Energiemanagementstrategien angedacht werden. Weitere Projektziele sind außerdem die Konzeption, Gestaltung und thermodynamische Simulation eines Wasserstofftanksystems für Nutzfahrzeuge sowie umfassende technische, ökonomische und ökologische Analysen.

Nach der anfänglichen Evaluierungsphase konnten bereits zahlreiche Meilensteine erreicht werden. Unter anderem wurden eine Steuerungssoftware für das Brennstoffzellensystem entwickelt. Das Konzept des Wasserstofftanksystems wurde erstellt und virtuell validiert. Auch wurde ein virtuelles System des Gesamtfahrzeuges mit Brennstoffzellensystem, Batterie und E-Antrieb aufgebaut und damit erste Berechnungen zur Auslegung der Batteriegröße durchgeführt.

Derzeit (Stand November 2020) befindet sich das Brennstoffzellensystem in der Beschaffungsphase. Die bei AVL in einem Technologiezentrum in Vancouver (Kanada) entwickelten Brennstoffzellenstacks werden noch dieses Jahr auf einem Prüfstand getestet, Anfang 2021 sind dann der Aufbau des Gesamtsystems und ausgiebige Tests am Systemprüfstand geplant. Aktuell ist gerade ein Folgeprojekt in Vorbereitung mit dem Ziel, diesen Brennstoffzellenantriebsstrang dann auch in ein schweres Nutzfahrzeug zu integrieren und im Demobetrieb zu testen.

Die Eckdaten

  • Projektzeitraum: 01/2019–12/2021
  • Konsortialführer: AVL List GmbH
  • Partner: HyCentA Research GmbH, TU Wien – Institut für Mechanik und Mechatronik, Energieinstitut an der JKU Linz, WIVA P&G, FEN Sustain Systems GmbH, Schenker & Co AG, EVN AG, Productbloks, Rosenbauer E-Technology Development GmbH, TU Graz – Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik und Institut für Elektrische Messtechnik und Messsignalverarbeitung, FPT Motorenforschung AG
  • Förderung durch Klima- und Energiefonds: rund 3,03 Millionen Euro
  • Gesamtkosten des Projektes: rund 5,81 Millionen Euro