Klimafonds
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Wasserstoff

Projekt
H2-Village

Das Sondierungsprojekt erforscht für die Salzburger Ortschaft Obertrum das Potenzial von mit Sonnenstrom erzeugtem Wasserstoff und leistet damit wichtige Vorarbeiten für ein mögliches Demonstrationsprojekt.

Stand: Jänner 2021

Die Ortschaft Obertrum in Salzburg ist heute vor allem für ihre Privatbrauerei und für ihren schönen Badesee bekannt. Bald schon könnte die Marktgemeinde aber auch als Wasserstoff-Pionier Schlagzeilen machen. Im Rahmen des vom Klima- und Energiefonds geförderten Sondierungsprojekts „H2-Village – Integriertes, wasserstoffbasiertes Energiesystem Obertrum“ wird jedenfalls erstmals die Umsetzung eines wasserstoffbasierten Energiesystems für eine konkrete Ortschaft in Österreich untersucht.

Solaranlage

In Zukunft soll das Energiesystem der Gemeinde stärker auf erneuerbare Energien fokussieren und die damit dezentral erzeugte Energie in Form von Wasserstoff zwischengespeichert werden. © Zbynek-Burival-on-Unsplash

Oberstes Ziel des Projektteams ist die Entwicklung eines realen Usecases einer Wasserstoff-Tankstelle sowie eines Carsharing-Angebots mit wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen. Diese könnten dann im Rahmen eines nachfolgenden Demonstrationsprojekts auch tatsächlich umgesetzt werden, wodurch sich ein echter Mehrwert für die Gemeinde ergeben würde und bisheriges theoretisches Wissen auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie in die Praxis übergeleitet werden könnte.

Voraussetzung dafür ist allerdings eine stärkere Ausrichtung des Energiesystems der Gemeinde auf erneuerbare Energien und da vor allem auf Photovoltaik-Anlagen. Die damit dezentral erzeugte Energie darf zu keiner Destabilisierung des Stromnetzes führen. Zudem soll sie in Form von Wasserstoff zwischengespeichert werden, um sie unabhängig vom Zeitpunkt der Erzeugung für die Versorgung von Gebäuden, Industrieanlagen und Mobilität nutzen zu können – die Rede ist von Power-to-Gas-Wasserstoff (PtG-H2)

Das Sondierungsprojekt „H2-Village“ baut auf Vorleistungen und Ergebnisse diverser Forschungsprojekte auf und arbeitet alle für eine spätere Umsetzung notwendigen Vorarbeiten ab. Mithilfe von Fragebögen wird der Energiestatus jedes Obertrumer Haushalts erhoben und durch einen kommunalen Energienutzungsplan das Potenzial für erneuerbare Energieträger ermittelt. Anschließend konzipiert und dimensioniert das Projektteam ein wasserstoffbasiertes Energiesystem und untersucht die Stabilität des elektrischen Netzes. Zudem werden die Potenziale einer wasserstoffbasierten Mobilität erhoben, eine Beurteilung der technischen Machbarkeit schließt das Projekt ab.

Die Eckdaten

  • Projektzeitraum: 07/2020–06/2021
  • Konsortialführer: Fachhochschule Salzburg GmbH
  • Partner: Trumer Privatbrauerei – Josef Sigl e.U., Sammer & Partner Ziviltechnikergesellschaft m.b.H.
  • Förderung durch Klima- und Energiefonds: rund 49.700 Euro
  • Gesamtkosten des Projekts: rund 64.500 Euro