Drei weitere „Smart Cities“ am Start: Seestadt Aspern, Hartberg und Regau überzeugen im Klimafonds-Call

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Pressetext

  • 7,5 Mio. Euro fließen in konkrete Smart-City-Projekte
  • Bures: „Österreich zeigt, wie smartes Leben in der Stadt funktioniert.“
  • Vogel: „Nachhaltige Lösungen für Mobilität und Energie im Test“

Der Call 2013 des Klima- und Energiefonds für seine Smart-Cities-Initiative ist entschieden: Bis zu 7,5 Mio. Euro fließen ab sofort in konkrete, praxisnahe Smart-Cities-Projekte in Wien, Oberösterreich und der Steiermark. Umgesetzt werden u.a. Wohnsiedlungen und -gebäude, die mit innovativen Energieversorgungssystemen, moderner Hausautomation und IKT-Lösungen ausgestattet sind. Gemeinsam ist allen Projekten, dass sie stark auf die Einbindung der EinwohnerInnen setzen und Pionierarbeit für nachfolgende Projekte leisten.

 

„Bei intelligenten und nachhaltigen Städten stehen innovative Technologien im Mittelpunkt, die die Städte lebenswert, leistbar und umweltfreundlich machen. Umweltfreundliche Mobilität, energiesparende Gebäude, intelligente Verbindung von Wohnen und Arbeiten – es geht immer um die Menschen und ihre Bedürfnisse, also immer auch um soziale Innovation. Österreich ist mit seinen Smart Cities dabei absoluter Vorreiter in Europa – die drei neuen Smart-Cities-Projekte stärken diese Position weiter“, verdeutlicht Innovationsministerin Doris Bures den Stellenwert der Initiative.

Gelebte Forschung im Demoprojekt

Die Smart-Cities-Initiative des Klima- und Energiefonds setzt auf praxisnahe Demoprojekte. Die geförderten Projekte bauen auf umfangreicher wissenschaftlicher Vorleistung auf und ebnen innovativen Technologien den Weg von der Entwicklung in den Alltag der Menschen. „Demoprojekte stehen für Wissenschaft und Innovation zum angreifen und erleben. In den geförderten Projekten werden innovative Technologie, Energie und Mobilitätskonzepte in der Realität auf die Probe gestellt. Sie sind der Eckpfeiler unserer erfolgreichen Smart-Cities-Initiative“, betont Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds.

Die Projekte ermöglichen es, die Machbarkeit komplexer Entwicklungen im Zusammenspiel mit BewohnerInnen und NutzerInnen im Alltag in Form von großangelegten Demovorhaben zu zeigen und als internationale Aushängeschilder für Österreich zu wirken. Sie sind so das verbindende Glied zwischen Wissenschaft und Praxis und zeigen, wie Städte in Zukunft tatsächlich funktionieren können und werden.

Die drei Smart Cities im Überblick

Wien / Seestadt Aspern / Aspern Smart City Research GmbH & Co KG

Das Projekt setzt auf die großflächige Umsetzung eines systemoptimierenden Ansatzes in den Bereichen Gebäude, Stromnetz, NutzerInnen-Einbindung sowie umfassende IKT-Lösungen. Diese innovative Kombination wird in einem aus drei Baufeldern bestehenden Testgebiet (Wohngebäude, StudentInnenwohnheim, Kindergarten und Schulgebäude) in „aspern – Die Seestadt Wiens“ integriert. Erkenntnisse aus der Umsetzung werden dazu verwendet, Betriebs- und Regelungsstrategien von Gebäuden und Stromnetzen zu verbessern. Auch die Einbindung der BewohnerInnen zu einer optimalen Energienutzung und Einsparungen von CO2-Emissionen wird weiterentwickelt.

Das Projekt der Aspern Smart City Research GmbH & Co KG wird mit bis zu € 3.690.900 durch den Klima- und Energiefonds gefördert.

Oberösterreich / Regau / Riedenhof Gesellschaft m.b.H.

Smart Regau realisiert ein Vorzeigegebiet in Form einer smarten und flexiblen Wohnsiedlung im wachsenden Ballungsraum Vöcklabruck. In einer Wohnsiedlung (Living Lab) sollen innovative Energieversorgungssysteme sowie Home Automation-Dienstleistungen im Realbetrieb getestet und umfassend hinsichtlich der technologischen und energetischen Funktion, aber auch hinsichtlich des Zusammenspiels von Mensch und Technik adaptiert werden. Das Testfeld mit rund 170 BewohnerInnen dient als Vorzeigeprojekt für die Realisierung neuer, intelligenter Siedlungsstrukturen in einem vorstädtischen Lebens- und Ballungsraum, das alle relevanten Akteure und Stakeholder einbindet. Getestet werden auch verschiedene innovative Energieversorgungseinheiten wie Brennstoffzelle und Stirling-Motor. Sie werden mit konventionellen Versorgungslösungen wie Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpe und Gasbrennwertkessel verglichen. Wichtig ist die Schnittstelle zu den NutzerInnen: ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Home-Automation-Konzept wird in den Wohneinheiten installiert und evaluiert. Zentrale Entwicklungen wie Energie-Cloud und Smart Meter Interface sollen dabei realisiert werden, für die NutzerInnen soll es jedoch möglichst einfach und komfortabel gestaltet sein. Das Demoprojekt beinhaltet darüber hinaus auch die Erprobung smarter Tarifsysteme im Strombezug.

Das Projekt der Riedenhof GmbH wird mit bis zu € 1.130.700 durch den Klima- und Energiefonds gefördert.

Steiermark / Hartberg / Forschung Burgenland GmbH

Hartberg verfolgt seine Smart-City-Vision konsequent und kann bereits sein zweites Demo-Projekt zur Umsetzung bringen. Nun geht es darum, das Energieversorgungs- und Energienutzungssystem zu flexibilisieren und zwar mittels einer passiven, energieträger- und -netzübergreifenden Verteilnetzbetriebsführung über einen leicht zu vervielfältigenden Lösungsansatz. Dies soll soweit gehen, dass die Stadt als Energieschwamm wirkt und das Energiedargebot im Stadtgebiet und im Umland optimal aufnehmen und abgeben kann. Im Stadtgebiet Hartberg soll dazu das städtische Energiesystem in einen funktionalen Energiespeicher umgewandelt werden, welcher große zusätzliche Energiemengen speichern kann.

Im Mittelpunkt steht ein neuer technischer Ansatz über einen zentralen Optimierer, der parallel zur vorhandenen Regelinfrastruktur implementiert wird und der die dezentralen Akteure (Erzeuger und Verbraucher) mit Empfehlungen versorgt sowie Informationen von dieser Infrastruktur bezieht. Somit erfolgt kein aktiver, sondern ein passiver Eingriff in die sensible Netzregelung. Die dezentralen Akteure bekommen auch ein wirtschaftliches Anreizsignal und können manuell oder automatisiert entscheiden, ob sie Empfehlung bzw. Anreiz annehmen oder nicht.

Das Projekt der Forschung Burgenland GmbH wird mit bis zu € 2.741.200 durch den Klima- und Energiefonds gefördert.

Die Smart-Cities-Initiative des Klima-und Energiefonds 2013 im Überblick:

Die Smart-Cities-Initiative 2013 des Klima- und Energiefonds war mit insgesamt 8,5 Mio. Euro ausgestattet. In einer ersten Entscheidungsrunde der internationalen ExpertInnenjury wurden bereits drei Einstiegsprojekte und zwei Begleitforschungen zur Förderung entschieden.

Die Einstiegsprojekte entwickeln ihre Vision für die Entwicklung:

• Smart Cities Potentialevaluierung der Stadtentwicklungszone in der Laxenburger Straße in Wien: Schaffung der Basis eines neuen Smart-Cities-Projekts in Wien in zentraler Lage direkt beim neuen Hauptbahnhof Wien. Ein Stadtentwicklungsgebiet, in dem in den nächsten acht Jahren auf einer Fläche von insgesamt 9 Hektar 1.000 Wohnungen, rund 50.000 m² Büro- und Gewerbeflächen sowie ein mittelgroßer Bildungscampus errichtet werden sollen. (Antragsteller: ÖBB-Immobilienmanagement GmbH)

• Smart Region Stadt-Umland Süd: Die Region südlich von Wien (Stadt-Umland Süd) ist mit einem erwarteten Zuwachs von über 100.000 EinwohnerInnen bis zum Jahr 2050 ein bedeutendes Stadtentwicklungsgebiet. Das Einstiegsprojekt ebnet den Weg dieses Wachstumsgebiets zur Smart Urban Region. (Antragsteller: NÖ Energie- und Umweltagentur GmbH)

• Smart City Region Mürz: Dieses Projekt erarbeitet die Voraussetzungen für ein Smart-City-Demo-Projekt im oberen Mürztal in der Steiermark. (Antragsteller: Stadtlabor Graz)

Die Begleitmaßnahmen liefern Informationen für Smarte Städte:

• Vorbereitung Begleitforschung der Smart-Cities-Initiative (Antragsteller: Initiative ÖIR GmbH)

• Normung für die nachhaltige Entwicklung von Städten und Kommunen (Antragsteller: Umweltbundesamt)

Weitere Informationen unter: www.smartcities.at