Solare Großanlagen

 

Rund die Hälfte des Energiebedarfs in Österreich wird für Wärme und Kühlung benötigt. Die Solarthermie, also die Nutzung von Sonnenenergie zur Warmwasseraufbereitung, Heizung und Kühlung spielt daher eine wichtige Rolle, wenn es um Klimaschutz, Energieeffizienz, die Transformation hin zu einem emissionsfreien Wärmesystem und die Erreichung der von der Bundesregierung ausgerufenen Ziele der vollständigen Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energieträger und der Klimaneutralität 2040 geht.

Der Klima- und Energiefonds förderte seit 2010 mit seinem Förderprogramm Solarthermie- Solare Großanlagen den Bau von Solaranlagen mit einer Fläche ab 100 m² und legte so den Grundstein für eine großtechnische Nutzung und eine erfolgreiche Marktdurchdringung dieser erneuerbaren Technologie.

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Übersicht über das abgeschlossene Förderprogramm, welches einen Schwerpunkt auf Anlagen mit einer Kollektorfläche über 5.000m² legte, die Machbarkeitsstudien, bisher geförderte Anlagen, Begleitforschungsberichte und weiterführende Informationen.

Grafische Darstellung eines Ortes aus Vogelperspektive. Zu sehen sind drei Gebäude. Eines davon mit einem Hubschrauberlandeplatz, auf dem ein Hubschrauber landet. Dahinter befinden sich ein Berg und ein kleiner See umgeben von Bäumen. Im Vordergrund befinden sich solare Großanlagen und Windräder. In der Mitte führt eine Straße durch. Es spazieren Menschen durch den Ort.
147.705 m2
Geförderte Kollektorfläche
61.512.147,92 €
Gesamtfördersumme
24.757
CO2 Einsparungen pro Jahr
359
Anzahl der geförderten Projekte

Alle Themenfelder Das Förderprogramm teilte sich in fünf Themenfelder, in denen Projekte eingereicht werden konnten:

Klima

Projekte

Alle geförderten Projekte
Die Anlagensteckbriefe sowie Zwischen- und Endberichte zeigen die Breite der Anwendungsmöglichkeit von Solarthermie, von der Obst- und Fleischverarbeitung über Molkereien, Textilreinigung, Gastronomiebetrieben, Lackieranlagen und Fertigteilbau bis zur Multifunktionshalle eines Flughafens. Etliche Betriebe decken auf diese Weise mehr als ein Drittel ihres Wärmebedarfs mit der Sonne. Hier finden Sie alle Downloads zu den Anlagensteckbriefen und Berichten.

Machbarkeitsstudien

  • Warum die Förderung? 
    Für die Realisierung von solaren Großanlagen sind bereits im Vorfeld der konkreten Umsetzung komplexe wirtschaftliche, technische und organisatorische Vorarbeiten und Abschätzungen erforderlich. Im Rahmen der Ausschreibung 2020 wurden diese Arbeiten für Anlagen größer 5000 m² erstmals unterstützt und mit einer entsprechenden Förderung vergütet. Auch in der Ausschreibung 2021 wurde dies fortgeführt und ausdifferenziert. Neben der Gewährleistung der Planungssicherheit und der Analyse der Machbarkeit eines konkreten Projektes war die Schaffung einer Wissensbasis und einer Entscheidungshilfe für weitere Projekteinreichungen ein wesentliches Ergebnis dieser Förderung. Daher wurden Projektergebnisse gesammelt, die Learnings aus den einzelnen Projekten analysiert, aggregiert und an die interessierte Öffentlichkeit kommuniziert.

 

  • Was wurde gefördert? 
    Unterstützt wurden die Planung und Projektierung von solarthermischen Anlagen sowie dazugehörigen Komponenten (wie z. B. Speicher, Verrohrung, Wärmepumpen etc…) ab einer Anlagengröße von 5.000 m² Bruttokollektorfläche. Die Machbarkeitsstudien sollten für ein konkretes Vorhaben erstellt werden und sollten die Machbarkeit einer großen Solarthermieanlage, eingebettet in ein übergeordnetes Energiesystem, behandeln. Angebote für Machbarkeitsstudien, die zu den Inhalten der Themenfelder 1 bis 4 der gegenständlichen Ausschreibung passen, konnten gelegt werden. Es waren zwei Arten von Machbarkeitsstudien unterstützungsfähig:
  1. Gesamthafte Machbarkeitsstudien (Erarbeitung von Lösungen für technische und organisatorisch-wirtschaftliche Fragestellungen)
  2. Organisatorisch-wirtschaftliche Machbarkeitsstudien (ohne technischen Schwerpunkt, jedoch mit technischen Anpassungen)

 

  • Wie hoch war die Beauftragungssummen?
    Die Höhe der Beauftragung variierte mit der Art der Machbarkeitsstudie, der Anlagengröße und der Wärmespeicherart und lag zwischen 16.000 Euro und 97.500 Euro.
Nahaufnahme eines Mikroskops.

Begleitforschung

Besonders innovative Projekte sowie Projekte über 5000 m² Bruttokollektorfläche, die aus wissenschaftlicher Sicht von speziellem Interesse sind, wurden von einem Expert:innenengremium für die Teilnahme am Monitoringprogramm der Begleitforschung ausgewählt. Die ausgewählten Projekte wurden nach Fertigstellung der Anlage ein Jahr lang wissenschaftlich betreut und erhielten einen erhöhten Fördersatz sowie Feedback zur Anlagenoptimierung. Sie bildeten die Datengrundlage für die Entwicklung von Benchmarks, die technische Weiterentwicklung und die Optimierung des Betriebs solarer Großanlagen.

In den Ausschreibungen von 2010 bis 2019 wurden rund 120 Anlagen im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung betreut. Die Begleitforschungsberichte der Anlagen der letzten Jahre sind aufgrund der noch nicht fertiggestellten Projekte aktuell noch nicht vollständig verfügbar. Bei Erhalt werden sie an dieser Stelle online gestellt.

Einzelne Ergebnisberichte zu den Projekten finden Sie unter Projekte. Weitere Monitoringberichte folgen. Zu jeder Anlage der Begleitforschung stehen auch Daten zur Verfügung die jederzeit kostenlos bei uns angefordert werden können.

Detailinformationen
Ziel der wissenschaftlichen Begleitforschung war die Umsetzung von Anlagen nach dem letzten Stand der Technik, die Funktionalität und Effizienz der Anlagen in einem einjährigen Monitoringprozess zu bestimmen, Optimierungspotenziale zu detektieren und umzusetzen sowie basierend auf den Erfahrungen und Erkenntnissen gezielt Anstöße für die strukturierte Weiterentwicklung der Technologie zu geben. Die wesentlichen Aktivitäten der Begleitforschung waren:

  • Durchführung technischer Beratung vor Fördereinreichung
  • Prüfung von Systemhydraulik und Rückmeldung von Verbesserungsmaßnahmen
  • Definition eines Monitoringkonzepts (Input-Output-Bilanzierung) und Spezifikation der Messtechnik
  • Unterstützungsleistungen bei der technischen Projektumsetzung
  • Begleitung bei der Umsetzung und Durchführung der Inbetriebnahme des Monitoringsystems
  • Laufende Verbesserungen betreffend Messkonzept und Messtechnik (Sensorik, Datenlogger, Schnittstellen mit Regelungsgeräten, Datentransfer, automatisierte Ausleseroutine, Datenbankintegration, Plausibilitätsprüfungen, etc.)
  • Messdatengestütze Analyse des Anlagenbetriebs über die Monitoringphase
  • Durchführung von Systemsimulationen, sofern relevante Abweichungen im Vergleich zu den Einreichunterlagen auftreten
  • Weiterentwicklung von standardisierten Darstellungen und Abbildungen zur Visualisierung der Messergebnisse
  • Aufzeigen und Umsetzen von Optimierungspotenzial
  • Gespräche mit Technologieanbietern und Haustechnikplanern im Zuge der Optimierungsarbeiten
  • Aufzeigen von bestehendem Forschungsbedarf
Grafische Darstellung eines Ortes aus Vogelperspektive. Zu sehen sind solare Großanlagen und Windräder. In der Mitte führt eine Straße durch. Es spazieren Menschen durch den Ort.

Ansprechpersonen

Für strategische und programmbezogene Fragestellungen:
Mag. Gernot Wörther
stv. Geschäftsführer, Senior Manager
Logo der Kommunalkredit Public Consulting GmbH
Fragestellungen zur Einreichung und Abwicklung:
Bearbeitungsteam „Solare Großanlagen“
Kommunalkredit Public Consulting GmbH
BeratungsexpertInnen für verpflichtendes Beratungsgespräch:
DI Walter Becke
AEE – Institut für Nachhaltige Technologien