Städte nachhaltig transformieren Rückblick auf 16 Jahre "Smart Cities Initiative"

Im Rahmen der Smart Cities Initiative unterstützen wir seit 2010 die urbane Transformation in Österreich. Im Mittelpunkt stehen resiliente Siedlungsentwicklung, innovative Ansätze im Gebäudebestand und systemische Forschungsprojekte mit Praxisrelevanz. Das zuletzt aufgelegte Förderprogramm wurde 2022 ausgeschrieben, einzelne Projekte laufen noch bis 2026.
Stadt Wien

Städte und Gemeinden sind zentrale Partner für die sozial-ökologische Transformation. Als „smarte Städte“ übernehmen sie Verantwortung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, setzen auf innovative Geschäfts- und Beteiligungsmodelle und gestalten aktiv die Energie- und Mobilitätswende.

Seit über 16 Jahren haben wir mit der Smart Cities Initiative Städte und Gemeinden auf ihrem Weg in eine klimaneutrale Zukunft begleitet. Im Fokus standen ein differenziertes, zielgruppengerechtes Förder- und Finanzierungsangebot – ergänzt durch gezielten Wissenstransfer und Vernetzungsformate.

Insgesamt wurden 209 Projekte in ganz Österreich gefördert. Die Bandbreite reicht von der exergetischen Optimierung industrieller Energieströme in Leoben über partizipative Stadtentwicklungsprozesse in Ebreichsdorf bis hin zu Initialprojekten in Wiener Stadtentwicklungsgebieten. In zahlreichen Fällen wurden aus Sondierungen konkrete Umsetzungsprojekte – etwa die Sanierung ehemaliger Arbeitersiedlungen mit zukunftsweisenden Technologien oder die Begrünung von Pflegeheimen zur Anpassung an den Klimawandel.

Weitere Beispiele zeigen die Vielfalt des Programms: Cooling-Spots in überhitzten Stadtgebieten, die Reaktivierung innerstädtischer Bäche, der Einsatz von Holz-Lehmelementen im sozialen Wohnbau. Alle Projekten gemeinsam haben ein übergeordnetes Ziel: Österreichs Städte und Gemeinden auf ihrem Weg zur „Zero Emission City“ zu unterstützen – systemisch, innovativ und regionsübergreifend.

Wir sorgen dafür, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis überführt und erfolgreiche Lösungen weiterentwickelt werden. Die Abschlussberichte aller geförderten Projekte finden Sie in unserer Projektdatenbank. Außerdem finden Sie ausgewählte Projekte hier.

Aktuell fördern wir, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI), Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt im Rahmen des Programms Klimaneutrale Stadt.

Beispiele von Smart Cities Projekten

Smart Living in Klagenfurt

SLiKH Smart Living in Klagenfurt Harbach

Im Osten der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee entsteht ein zukunftsweisendes Wohnprojekt, das auf Vielfalt, Gemeinschaft und smarte Lebenskonzepte baut.
Die Aufnahme zeigt eine neu errichtete Holzpergola mit integrierten Sitzbänken auf einer Rasenfläche im Außenbereich einer Schule. Die Pergola besteht aus hellem, unbehandeltem Holz und bietet Sitzgelegenheiten auf allen vier Seiten. Im Hintergrund ist ein umzäunter Sportplatz mit Basketballkörben und einer Hochsprunganlage zu sehen. Links steht ein großer Laubbaum, rechts und im Hintergrund weitere Bäume und Gebäude. Die Szene wirkt ruhig und gepflegt – vermutlich handelt es sich um eine begrünbare Pergola oder ein Outdoor-Klassenzimmer im Rahmen eines Schulprojekts.

MehrGrüneSchulen: Finanzierungsmodelle für grüne Infrastruktur an Schulen

Im Rahmen des Projekts MehrGrüneSchulen wurde erstmalig ein Finanzierungsmodell für Begrünungslösungen entwickelt. Hierzu wurden österreichweit die verantwortlichen Entscheidungsträger*innen in Abhängigkeit des Schultyps, des Standorts und der Begrünungsart identifiziert. Als Input wurden die Lebenszykluskosten bestehender Begrünungssysteme identifiziert und darüber hinaus einfach umsetzbare Lösungen für grüne Infrastruktur zur eigenständigen Umsetzung an Schulen entwickelt und beispielhaft an mindestens einer Schule pro Bundesland umgesetzt.
Alois Lugger Platz. Moderne Wohnanlage mit einem hohen, dunklen Turmgebäude und niedrigeren, hellen Bauten, umgeben von grünen Bäumen und einem belebten Platz. Menschen spielen und verweilen in der urbanen Umgebung. Im Hintergrund erstreckt sich eine imposante Berglandschaft mit schneebedeckten Gipfeln, die einen starken Kontrast zur Stadt bildet.

Coolymp Resiliente urbane Freifläche durch Klimawandelanpassungsmaßnahmen am Beispiel DDr. Alois Lugger Platz – Innsbruck

Innsbruck ist stark von Klimaveränderungen betroffen, insbesondere an versiegelten Flächen wie dem DDr. Alois-Lugger-Platz, der aufgrund seiner vollständigen Versiegelung mit einer Tiefgarage problematisch ist. Das Projekt COOLYMP zielt darauf ab, diesen Platz durch grüne und blaue Infrastrukturen sowie partizipative Planung klimafreundlich umzugestalten. Dabei werden technische, klimatische und soziale Aspekte in einem interdisziplinären Ansatz integriert, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Das Projekt soll als Vorbild für ähnliche städtische Umgestaltungen dienen und innovative Lösungen für versiegelte Flächen entwickeln.
Arbeitsplatz im Park auf einer innovativen Parkbank.

Park Working Spaces: Outdoor Arbeitsplätze in Wiener Parkanlagen mit PV-betriebener, App-gesteuerter und begrünter Arbeitsinfrastruktur

Das Projekt „Vienna Park-Working-Spaces“ schafft erweiterte Nutzungsangebote für das Arbeiten in öffentlichen Grünanlagen in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien. Viele Parks verfügen über ausreichend Raumressourcen und kühlendes Grün, doch die benötigte Arbeitsinfrastruktur fehlt. Ziel des Projektes ist daher die Entwicklung von Energie-autarken, App-gesteuerten Freiraumarbeitsplätzen in öffentlichen Wiener Parkanlagen, die jegliche notwendige Infrastruktur bereitstellen und ein komfortables Arbeiten, mit elektronischen Geräten, ermöglichen.
Teststrecke mit Wasser

ProBACH Projektstudie abschnittsweiser Reaktivierung der Wienerwaldbäche unterstützt durch naturnahes Regenwassermanagement

Mit dem Projekt ProBACH wird ein Konzept zur wirksamen Stadtklimamoderation sowie zur Entlastung der Kanalisation durch entsprechendes Wassermanagement durch Nutzung der offenen Fließstrecke, dotiert mit dem vorhandenen Bachwasser sowie den im Nahbereich anfallenden Dachwässern entwickelt.
Wohnhausanlage Friedrich-Inhauser-Straße. Moderne Wohnanlage mit mehrstöckigen Gebäuden, die eine grüne Gemeinschaftsfläche umgeben. Balkone mit gelben Akzenten, breite Gehwege und bepflanzte Gärten schaffen eine einladende Atmosphäre. Menschen genießen die Außenbereiche, während Kinder spielen und Fahrrad fahren – eine Szene urbanen Wohnens mit nachhaltigem Flair.

ZECARE III Monitoring der Bereiche technische Innovation, prozessuale Innovation sowie Upscaling- & Verbreitungsmaßnahmen

Anhand der Wohnsiedlung Friedrich-Inhauser-Straße mit derzeit 75 Wohnungen wird eine umfassende Bestandssanierung mit Nachverdichtung in einem Quartier aus den 80er Jahren im engen Rahmen der Salzburger Wohnbauförderung umgesetzt.
Eferding Stadt

FIKUS Finanzierungs-Instrumente für Kleinere Und mittlere Städte

Ziel des vorliegenden Projekts ist eine umfassende Untersuchung der auf nationaler und internationaler Ebene existierender Finanzie-rungsinstrumente sowie die Ermittlung ihres Potenzials zur Aktivierung möglichst viel Kapitals für nach-haltige Projektumsetzungen in kleineren und mittleren Städten.
Bunte Abbildung mit dargestellten Systeminnovationen

System Readiness: Ein Modell zur Bewertung des Reifegrads von urbanen Innovationen für die klimaneutrale Stadt

Das vorliegende Projekt entwickelt ein vergleichbares Modell, das den Anforderungen des FTI-Schwerpunkts klimaneutrale Stadt gerecht wird und zur Beurteilung des Reifegrads von Innovationen für urbane Systeme auf der einen Seite und des Reifegrads von urbanen Systeminnovationen auf der anderen Seite, herangezogen werden kann.
Smart Block Geblergasse

Smart Block Step II Wien Geblergasse Energie, Mobilität, Finanzierung und Kommunikation

In diesem Projekt wurde versucht, eine Brücke zwischen dem theoretischen Konzept SMART BLOCK aus einem Vorprojekt und einer smarten Blocksanierung im Praxisbeispiel SMART BLOCK II Energy zu bilden. Ziel waren liegenschaftsübergreifende Lösungen statt Einzellösungen in den Bereichen Energie, Mobilität und Finanzierung sowie integrative Planung statt Einzelplanung. Der Smart Block Geblergasse demonstriert, dass eine gebäudeübergreifende CO2-freie Energieversorgung auch im Gründerzeit-Bestand möglich ist.
Grauwasseranlage Kauergasse. Modernisiertes, mehrstöckiges Wohngebäude mit nachhaltigen Elementen, darunter begrünte Balkone und große Fensterflächen. Die Dachflächen sind mit Solarpaneelen ausgestattet. Das Gebäude befindet sich an einer Straßenecke in einer urbanen Umgebung mit geparkten Autos, Fahrrädern und Fußgängern.

QUEEN Gudrun II Vorzeige-Quartierserneuerung hinsichtlich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit – Blocksanierungsgebiet Gudrunstraße II

In einem partizipativen Planungsprozess wird es u.a. zur Umsetzung einer Leuchtturm-Demonstrationssanierung mit ressourcenschonender Nachverdichtung eines Gründerzeitgebäudes unter Einsatz innovativer technischer Lösungen kommen.

Rückblick Energy Transition

Das Programm Energy Transition förderte energetische Innovationen und legte dabei besonderen Wert auf den Zusammenhang zwischen technologischer Entwicklung und gesellschaftlichen Strukturen. Es wurden zwischen 2017 und 2022 22 Projekte gefördert.

Die Ergebnisberichte sind auch hier in unserer Projektdatenbank zu finden.

Ihre Ansprechpersonen

Mag.a Nicole Kirchberger, MSc
Abteilungsleiterin
Dipl.-Ing.in Julia Bina, MSc
Programm-Managerin