UpHy I + II Upscaling of green hydrogen for mobility and industry

Industrieanlage mit mehreren großen zylindrischen Tanks und weißen Containern auf Asphaltfläche unter blauem Himmel.
Förderprogramm
Energieforschung
Abwicklungsstelle
FFG
Förderwerber
OMV Downstream GmbH
Jahresprogramm
2017
Projektlaufzeit
04.05.2018 bis 30.09.2025
Fördersumme
8.866.710 EUR
Projektvolumen
30.370.700 EUR
Kurzbeschreibung

Wasserstoff besitzt ein großesPotenzial zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im Mobilitätssektor und in der Industrie. Die Anwendung wird jedoch durch technische und infrastrukturelle Herausforderungen begrenzt.

Im Teilprojekt UpHy-I (Mai 2018 – Mai 2022) wurden Mess- und Eichmethoden zur Bestimmung der Wasserstoffqualität sowie der Abgabemengen an H2-Tankstellen entwickelt und erprobt. Darüber hinaus entstanden Konzepte für den Ausbau der Produktion und die Logistik von grünem Wasserstoff, die die Grundlage für die Fortsetzung des Projekts bilden.

Das Nachfolgeprojekt UpHy-II (April 2021 – September 2025) bildet die eine vollständige Wertschöpfungskette von der Elektrolyse in Verbindung mit einer Raffinerie über die Verwendung zur Herstellung erneuerbarer Kraftstoffe und die Qualitätsvalidierung bis hin zur Logistik und zum Verfügung stellen für Mobilitätsanwendung ab.

Ausgangssituation

In Österreich wird 35 % der Sekundärenergie im Verkehr und 29 % in der Industrie verbraucht. Dabei emittiert der Verkehr rund 30 % und die Industrie samt Energiesektor rund 44 % der Treibhausgas-Emissionen (THG). Grüner (erneuerbarer) Wasserstoff weist ein hohes Potenzial auf, fossile Energieträger in diesen Sektoren zu ersetzen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Im Verkehr können Brennstoffzellenfahrzeuge versorgt mit grünem Wasserstoff signifikant die THG-Emissionen senken. In der Industrie kann der aktuell fossil-hergestellte Wasserstoff durch grünen Wasserstoff ersetzt werden und damit fossil-basierte Prozesse auf eine erneuerbare Basis umgestellt werden.

Projektverlauf

UpHy II zielt auf die Implementierung einer 10MW PEM Elektrolyse ab. Basierend auf einer technischen Ausschreibung wurden die Elektrolyseanlagen der verschiedenen Hersteller bewertet und der Bestellprozess eingeleitet. Der PEM Elektrolyseur wird am Raffineriestandort Schwechat aufgebaut und damit eine optimale Versorgungsmöglichkeit der Industrie und Mobilität sichergestellt. Zum Aufbau einer vollständigen H2 Wertschöpfungskette für die Mobilität ist auch eine Trailer Verladestation, eine H2-Logistik sowie H2-Tankstellen für Schwerlastanwendungen (LKW, Busse) in Planung. Dabei wird eine möglichst energieeffiziente Form der Wasserstoffverteilung angestrebt um eine hohe Effizienz des gesamten H2- Pfades zu erzielen. Zudem werden flexible Einbindungskonzepte des Wasserstoffes in die Industrie- bzw. Mobilitätsanwendung ausgearbeitet. Die im Rahmen von UpHy entwickelten H2- Gasanalysegeräte (Ionen-Molekül Reaktions Massenspektrometer und Fourier-Transformations-Infrarotspektrometer) wurden beim Projektpartner HyCentA im neu geschaffenen Gasanalyselabor in Betrieb genommen. Damit wurde die Basis geschaffen, Qualitätsmessungen entlang der gesamten H2 Wertschöpfungskette durchzuführen und die notwendige hohe Reinheit, speziell für die Mobilitätsanwendung, sicherzustellen. Neben der Qualitätsmessung wurde vom Projektpartner HyCentA eine geeichte Mengenmessung für den mobilen Einsatz an der Tankstelle entwickelt, die im Praxisbetrieb getestet und weiter optimiert werden soll. Parallel dazu erfolgt eine Erweiterung der soziotechnischen Analyse aus UpHy I mittels erweiterter Einbindung und Befragung von Akteuren (z.B. Busflottenbetreiber) sowie einer Aktualisierung der angenommenen Daten mittels Abgleich mit Echtzeitdaten.

Innovationsgehalt

Zum ersten Mal in Österreich wird UpHy II eine komplette grüne Wasserstoff-Wertschöpfungskette industriellen Maßstabs von der Herstellung, Verteilung und Nutzung in Verkehr und Industrie darstellen. Die Schlüsseltechnologien sollen unter realen Einsatzbedingungen entwickelt und hinsichtlich Verfügbarkeit, Kosten, THG-Emissionen und Energieverbrauch optimiert werden. Dies soll Synergien offenlegen, die eine effiziente Kostenstruktur und eine weitere Hochskalierung der Wasserstofftechnologie ermöglichen.

Konkrete Wirkungen

1500t
H2 werden durch den Elektrolyseur in Schwechat produziert
100%
der Energie für die Anlage stammen aus erneuerbaren Energie

Anpsrechpersonen

Mag. Urban Peyker, MSc
Abteilungsleiter; Mission Director der „Net-Zero Industries Mission“