Der Energiemonitor ist die konsequente Fortsetzung dreier Vorprojekte. Einerseits wurden durch das LEADER-Projekt „Energiebilanz 1.0“ und in weiterer Folge die KEM-Maßnahme „Energiebilanz 2.0“ für alle 15.000 regionalen Objekte Informationen zur Beheizung dieser erfasst und somit erstmals die Grundlage geschaffen, um mit dem Tool künftig belastbare und aussagekräftige Auswertungen vornehmen zu können. Im Zuge dessen erkannte man auch, dass das AGWR, über welches die Erhebungsdaten den Gemeinden zur Verfügung gestellt wurden, nicht über die notwendigen Auswertungsroutinen verfügt, um eine ausreichende Basis für konkrete energiepolitische Entscheidungen bereitstellen zu können. Anderseits war man sich durch die Rolle als Pilotregion im Rahmen des Projekts „Green Energy Lab – Spatial Energy Planning (SEP) for heat transition“ (Ausschreibung Vorzeigeregion Energie) aber auch der Möglichkeiten bewusst, welche Potenziale sich durch adäquate Instrumente im Bereich der Energie-raumplanung bieten.
Ausgangspunkt der Entwicklung des Energiemonitors bildete die Erhebung jene Anforderungen, die die künftigen Anwender*innen – die AGWR-Verantwortlichen sowie Entscheidungsträger*innen der Gemeinden – unter Berücksichtigung verschiedener Anwendungsszenarien an das Tool stellten. Im Mittelpunkt dieses Lastenhefts stand neben einer hohen Usability vor allem die automatisierte objektscharfe Wärmebedarfsabschätzung und CO2-Bilanzierung inkl. einer tabellarischen und grafischen Darstellung. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, war es notwendig, Auswertungsroutinen zu implementieren, die zwar auf der Analyse der im AGWR erfassten Strukturdaten aufbauen, jedoch zusätzlich auch Methoden und Konzepte der Wärmebedarfsmodellierung integrieren. Mit der AEE INTEC, die sich als regionale Forschungseinrichtung schwerpunktmäßig diesem Themenkreis widmet und zudem Projektpartner der Region in SEP ist, konnte man hierfür den passenden Partner gewinnen.
In mehreren Iterationsschritten und begleitet von internen Testläufen wurde so der Energiemonitor als intuitives Excel-Tool entwickelt, welches in seiner aktuellen Ausbaustufe das Suchen, Filtern und Auswerten von ausgewählten AGWR Gebäude- und Heizungsdaten der Gemeinde ermöglicht. Die Grundlage hierfür bilden standardisierte „Individuelle AGWR-Berichte“, zu deren Erstellung eine bebilderte Anleitung verfasst wurde. Kernelement und Alleinstellungsmerkmal des Tools stellt die objektscharfe Modellierung der Wärmebedarf und Treibhausgasemissionen dar, die u.a. auf Informationen zu Gebäudenutzung und -alter sowie Heizungssystem und Brennstoff basiert. Hierdurch werden den Gemeinden gänzliche neue Möglichkeiten im Bereich der Energieraumplanung eröffnet.
Die Einschulung der Anwender*innen erfolgte im Zuge von persönlichen sowie Online-Schulungen, welche auch künftig bei Bedarf angeboten werden.