Projektverlauf
Bei der hier angewandten Methode muss nicht auf interne Energiedaten der Industrie zugegriffen werden. Zunächst wird die im Betrieb eingesetzte Energie ermittelt, wobei zwischen dem Bottom-up- und Top-down-Ansatz unterschieden wird. Der Bottom-up-Ansatz basiert auf öffentlich zugänglichen Daten wie Umweltberichten, EMAS-Umwelterklärungen oder Unternehmensberichten, oder es wird vom CO2 aus dem ETS-Register der EU auf den Energieeinsatz zurück gerechnet. Prozessbedingtes CO2 (z.B. Stahlindustrie, Zementherstellung) als auch exotherme und endotherme Reaktionen müssen entsprechend berücksichtigt werden. Bei Top-Down-Ansätzen werden aus statistischen Daten (z.B. Energie pro Mitarbeiter) Kennzahlen gebildet, aus denen dann der Energiebedarf der Unternehmen ermittelt wird.
Ist der Energieeintrag bekannt, werden beim BU-Verfahren im nächsten Schritt die Prozesse möglichst genau abgebildet und daraus überschüssige Wärmeströme über Rauchgas, Kondensation, Abwasser oder Produkte berechnet. Beim TD-Verfahren wird die Abwärme über Kennzahlen aus der Literatur oder aus eigenen Berechnungen ähnlicher Industriezweige ermittelt. Auch eine Kombination von Bottom-up- und Top-down-Berechnungen ist möglich.
Die Ergebnisse stellen immer das technische Potenzial dar und berücksichtigen nicht die wirtschaftliche Machbarkeit oder die Möglichkeit der sofortigen Nutzung.
Meilensteine
- Abwärmepotentiale gescreent und zusammengefasst
- Methodenportfolio erstellt
- Klassifizierungskatalog abgeleitet
- Fragebogen für Industrie erstellt und Rückmeldung erhalten
- Theoretische Potentiale erhoben
- Technische Potentiale erhoben
- Schnittstellendefinition liegt vor
- Technologie- und Systemoptionen für Abwärmen erarbeitet
- Mögliche Geschäftsmodelle abgeleitet