Ab 2050 muss die gesamte Wärme in Fernwärmenetzen laut EU-Vorgabe vollständig aus erneuerbaren Quellen oder industrieller Abwärme stammen. Das Projekt Future Heat Highway zeigt, wie überregionale Fernwärme-Transportleitungen diesen Wandel ermöglichen können: Sie verbinden industrielle Abwärme und andere nachhaltige Quellen, bestehende und zukünftige Fernwärmenetze, industrielle Prozesswärmesenken und Wärmespeicher. Ziel ist es, Wärme nachhaltig, effizient und großflächig bereitzustellen. Aufbauend auf dem Vorprojekt Heat Highway liegt der Fokus des Projektkonsortiums unter der Leitung des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität Linz nun auf der praktischen Umsetzung der Heat-Highway-Technologie und die Nutzung der zukünftig verfügbaren Abwärme in vier österreichischen Industrieregionen. Das Projekt fokussiert sich auf die Integration industrieller Abwärme, kaskadierte Biomassenutzung, saisonale Wärmespeicher und die Einbindung von Industrien als Prosumer, um bestehende und geplante technologische Umstellungen in Sektoren wie Stahl, Chemie und Papier optimal zu nutzen. Dabei werden technische Anforderungen und Werkzeuge zur Bewertung der techno-ökonomischen Machbarkeit entwickelt, um insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen erneuerbaren Alternativen zu analysieren.
Für die Regionen Zentralraum Linz, Steiermark (Mur- und Mürztal mit Ballungsraum Graz), Salzkammergut und St. Pölten entstehen konkrete Roll-out-Pläne. Diese berücksichtigen regionale Schwerpunkte, z. B. Aufbau der EAF-Stahlproduktion, Wasserstoff-Elektrolyse im Chemiesektor, die Nutzung von Zement- oder Papierindustrie-Abwärme oder die Einbindung geothermischer und thermischer Reststoffverwertung. Die Ergebnisse werden zielgruppengerecht auf nationaler und internationaler Ebene kommuniziert – für Expert:innen, die Fachöffentlichkeit, nationale Stakeholder und Nicht-Expert:innen. Das Konsortium besteht aus 28 Projektpartnern.