Bisher wurde das Projekt noch zu keinem Award eingereicht.
Das Projekt hat eine Webseite und es wird regelmäßig beworben, schon deswegen, damit sich Menschen für die Wohnungen interessieren. Auch die KEM bewirbt ihre Tätigkeit deutlich besser durch das neue Büro.
Herausforderung: skeptische Bevölkerung
In der Bevölkerung gab es eine große Skepsis, ob sich Menschen finden würden, die sich eine 2-Zimmer-Wohnung kaufen. In der Gesellschaft gilt – trotz des Wissens über die Klimaveränderung und den Ressourcenverbrauch – noch immer der private Hausbau mehr als Wohnungseigentum. Zudem gilt „je größer desto besser“.
Gerade aufgrund dieser Herausforderung braucht es aber ein Vorbild-Projekt wie dieses!
Herausforderung: unzufriedene Kaufleute
Durch die Innenstadtlage sind benachbarte Handelsbetriebe besonders sensibilisiert, wenn es um Baustelle geht. Kaufleute unterstellen hier sofort einen eigenen Geschäftsentgang und wirtschaftlichen Schaden während der Bauphase. Wenn dann noch in der Bevölkerung Verwunderung herrscht „wer denn da einziehen soll“, dann entsteht schon großer Gesprächsbedarf. Lokal verankerte Kaufleute hadern mit dem Standort und der wirtschaftlichen Situation, wenn es Leerstand gibt, wenn es Baustelle gibt und wenn es konkurrenzierende Geschäfte, sowie unpassende Nachbarn gibt.
Herausforderung: Covid, steigende Preise, hohe Inflation
Die Finalisierung der Umsetzung fiel in die Corona-Pandemie und zudem stiegen zwischen Baubeginn und Fertigstellung die Kosten. Hohe Energiekosten und boomende Wirtschaft führten zu einer Inflation, wie sie in Europa seit rund 40 Jahre nicht mehr existierte. Es gelang während der Sanierung die Baufirma Traunfellner in das Projekt zu integrieren. Diese Firma stellte das Projekt in Kooperation mit den Initiatoren fertig ohne eigene Bedingungen aufzustellen. Die Baufirma ist somit ein vertrauensvoller Partner und war am Ende die Gewährleistung, dass das Projekt genau wie geplant umgesetzt wurde und man sich die Zeit nehmen konnte, um die Wohnungen entsprechend zu verkaufen bzw. zu vermieten.
Herausforderung: hohe Bürokratie und Denkmalschutz
In der Innenstadt von Traismauer gibt es einen Bodendenkmalschutz. Wer dort graben möchte, der muss die unter Aufsicht von Archäologen machen und die Grabungsarbeiten generell händisch und nicht maschinell durchführen. Die Kosten für die Archäologen, sowie die höheren Kosten für das Schaufeln bzw. Auswerten muss der Bauherr selbst tragen. Hier war der gesamte Innenhof davon betroffen, um die Abfahrt für die Tiefgarage zu errichten bzw. alte Lagerhallen im Innenhof abzureißen.
Solche Kosten sind durchaus beträchtlich und können weit über 100.000 oder 200.000 € erreichen. Zudem führt es zu einer außergewöhnlich langen Bauzeitverlängerung, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft eben nicht wohlwollend aufgenommen wird. Denkmalamt und Behörden agieren in der Regel nach Vorschrift und mit wenig Toleranzen.
So wurde seitens der Baubehörde für die Errichtung der uneinsehbaren PV-Anlage ein Ortsbildgutachten verlangt, obwohl am Nachbargebäude mit Schrägdach eine PV-Anlage weithin sichtbar ist.