Neue Förderung „Tiefengeothermie“: 10 Mio. Euro für Wärme aus der Erde

Erfolgreiche Wärmwende voraus: Klimafonds will Potenzial dieser nachhaltigen Ressource heben

Klimafreundlich, sauber und erneuerbar – was Sonnen- und Windenergie schon längst positiv für sich verbuchen, gilt auch für die Geothermie. Die Tiefengeothermie hat in Österreich noch ein großes Potenzial und kann im künftigen Energiesystem eine bedeutende Rolle spielen. In Verbindung mit Wärme- und Kältenetzen kann diese regionale, ständig verfügbare und nachhaltige Energiequelle ganze Städte versorgen, industrielle Prozesse dekarbonisieren und den Wirtschaftsstandort Österreich stärken. Um die Nutzung von der Wärme aus der Erde zu fördern, unterstützt der Klima- und Energiefonds mit dem Programm „Tiefengeothermie“ erstmals Machbarkeits- und Vorstudien, Maßnahmen zur Exploration und Erkundung, Pilotbohrungen sowie die Vorbereitung von Projekten zur wirtschaftlichen Nutzung der Tiefengeothermie. Dafür steht ein Budget von 10 Millionen Euro, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK), zur Verfügung.

Das derzeit bekannte und technisch nutzbare Potenzial der Tiefengeothermie in Österreich liegt laut einer vom Klimaschutzministerium beauftragten und vom Klima- und Energiefonds erstellten Publikation (2022) bei bis zu 1.000 MW thermisch – zum Vergleich: Die thermische Leistung der Abfallverwertungsanlage Spittelau in Wien entspricht 58 MW.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Unsere Wärmeversorgung muss sauber, sicher und unabhängig von Importen funktionieren. Bei der ‚Tiefengeothermie‘ wissen wir, dass sie diese Anforderungen erfüllt. Sie trägt zu einer zukunftsfähigen, emissionsfreien und leistbaren Wärmeversorgung bei.“

Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Bernd Vogl: „Unser neues Programm hilft dabei, Projekte für tiefengeothermische Energie in Wärmenetzen und in industriellen Prozessen zu entwickeln und umzusetzen. Die gesamte Bandbreite reicht von der Planung über die Erkundung bis hin zur Pilotbohrung. Damit sollen unter anderem die Risiken bei geothermischen Bohrungen reduziert werden. Wir sind gespannt auf die Projekte, die aus dieser Initiative entstehen werden.“

Förderprogramm „Tiefengeothermie“
Ziel des Programmes ist es, Grundlagen für die Umsetzung von effizienten und umweltfreundlichen Tiefengeothermie-Projekten zu schaffen. Gefördert werden standortspezifische Machbarkeits- und Vorstudien, Maßnahmen zur Exploration und Erkundung sowie Pilotbohrungen. Diese Maßnahmen sollen die Umsetzung von wirtschaftlichen Anlagen für die Tiefengeothermie vorbereiten und unterstützen.

Der Klima- und Energiefonds unterstützt damit Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in fünf Modulen: 

* Modul 1: „Grundlegende Vorstudien“ (maximale Förderung: 20.000 Euro)

* Modul 2: „Machbarkeitsstudien“ (max. 100.000 Euro)

* Modul 3: „Erkundung und Exploration“ (max. 1 Mio. Euro)

* Modul 4: „Pilotbohrung“ (max. 3 Mio. Euro)

* Modul 5: „Bürgerbeteiligung und Informationsveranstaltungen“ (in Verbindung mit dem Programm „Expert:innen-Pool für Gemeinden und Gemeinnützige“)

Mit dem Programm sollen auch Daten über den Untergrund gewonnen und der Wissenstand für künftige Tiefengeothermie-Projekte verbessert werden.

Die Ausschreibung ist ab sofort bis 30.06.2024 (12:00 Uhr) geöffnet.

Pressekontakt

Klima- und Energiefonds

Katja Hoyer
Tel. (+43 1) 585 03 90-23

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