Innovationsland Steiermark: Grüne Technologien für den Weltmarkt – Klimawirkung inklusive

Unter dem Motto „Fit for 55 Made in Austria“ präsentiert der Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Green Tech Cluster Styria heute Highlights der FTI-Initiative „Vorzeigeregion Energie“. Steirische Unternehmen sind an mehr als der Hälfte der Projekte beteiligt.

Speichertechnologien für die industrielle Abwärmenutzung, Einsatzmöglichkeiten von erneuerbarem Wasserstoff oder smarte Anbindung von Nutzer*innen an ein nachhaltiges Energiesystem – die „Vorzeigeregionen Energie“ des Klima- und Energiefonds ziehen heute in Graz eine erste erfolgreiche Zwischenbilanz: österreichweit 63 Projekte, mehr als 230 Partner und 212 Millionen Euro Projektkosten, ausgelöst durch bisher 84 Millionen Euro Förderbudget, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums. Mehr als die Hälfte der Projekte wird mit steirischem Know-how umgesetzt oder haben gar ihren Hauptfokus in der Steiermark. So werden derzeit mit steirischer Innovationskraft 53,4 Millionen Euro Projektkosten bewegt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Mit der ‚Vorzeigeregion Energie‘ gestalten wir die Energiezukunft Österreichs und begleiten ambitionierte Unternehmen bei der Energiewende. So entstehen viele regionale Green Jobs. Steirische Unternehmen sind in allen drei Vorzeigeregionen Energie sehr präsent und treiben die Projekte durch ihr Know-how und ihre Innovationskraft voran. Danke für diesen Spirit – nur so können wir gemeinsam unser Ziel, die Klimaneutralität 2040 – für Österreich erreichen und gleichzeitig die Konjunktur ankurbeln.“

Die Vorzeigeregionen im Überblick
Das erklärte Ziel der FTI-Initiative „Vorzeigeregion Energie“ ist es, international wettbewerbsfähige und innovative Energietechnologien in Österreich zu entwickeln und anzuwenden, um diese in die ganze Welt zu exportieren. 40 Millionen Euro pro Vorzeigeregion, dotiert aus Mitteln des BMK, investiert der Klima- und Energiefonds derzeit in die drei Vorzeigeregionen Green Energy Lab (GEL), New Energy for Industry (NEFI) und Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (WIVA P&G). Gemeinsam mit den Mitteln von privater Seite sollen insgesamt in den acht Jahren Laufzeit bis 2025 mehr als 400 Millionen Euro in die daraus entstehenden Projekte fließen. Klimafonds-Geschäftsführerin Theresia Vogel: „Größer, besser, schneller – das ist unser Anspruch an die Vorzeigeregion Energie. Die Projekte mit steirischer Beteiligung erfüllen genau diese Anforderungen, das Green Tech Valley ist offensichtlich ein guter Nährboden für Energieinnovationen.“

Die Jahresveranstaltung der Vorzeigeregionen unter dem Motto „Fit for 55 Made in Austria“ findet heute in Kooperation mit dem Green Tech Cluster Styria von 14:00 bis 18:30 Uhr statt. Thematisch werden die aktuellen Entwicklungen und Erfolge der FTI-Initiative und die Fortschritte in den drei Vorzeigeregionen im Mittelpunkt stehen.

Ort: Helmut List Halle, Waagner-Biro-Straße 98a, 8020 Graz und Online unter https://youtu.be/rZ0XcqXuSMc

NEFI – New Energy for Industry in der Steiermark
Mit New Energy for Industry (NEFI) wird gezeigt, dass mit in Österreich entwickelten Energietechnologien eine 100%-ige erneuerbare Energieversorgung von Industriestandorten möglich ist. Vor allem soll demonstriert werden, wie Dekarbonisierung in industriellen Prozessen durch entsprechende Technologieentwicklungen ermöglicht werden kann. NEFI Projekte und Standorte befinden sich in ganz Österreich, von insgesamt 17 NEFI-Projekten werden zehn Projekte mit steirischer Beteiligung durchgeführt. 17 Unternehmen und Institutionen in der Steiermark sind an NEFI Projekten beteiligt. Maßgebliche Unterstützung kommt von den beiden industriestarken Bundesländern Oberösterreich und Steiermark. www.nefi.at

Steirisches Beispielprojekt: OxySteel:

Im Rahmen des OxySteel-Projekts wird an Energieeffizienz und CO2-Reduktionsmaßnahmen in der Stahlproduktion geforscht. Da besonders die metallurgische Industrie stark auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, sind in Hinblick auf die Einhaltung der CO2-Reduktionsziele Energieeffizienz und CO2-Reduktionsmaßnahmen in diesem Bereich entscheidend. Durch die Entwicklung und Umsetzung eines neuen Prozessdesigns unter dem Einsatz von Oxy-Fuel-Verbrennung und Carbon Capture and Utilization (CCU) sollen Brennstoff und CO2-Emissionen eingespart werden. Die optimale Einbindung der Technologien in das Gesamtenergiesystem steht dabei im Fokus des Forschungsvorhabens.

Das entwickelte Prozessdesign wird in einem industriellen Umfeld am Demonstrationsstandort im Stahlwerk Breitenfeld getestet. Projektbudget: 2,8 Millionen Euro, Förderung des Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums: knapp 1Millionen Euro. Weitere Projekte unter https://www.nefi.at/projekte/

Green Energy Lab in der Steiermark
Im Green Energy Lab werden die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark zur Testregion für das zukünftige Energiesystem mit einem signifikant hohen Anteil an erneuerbaren Energien. Im Fokus stehen die Sektorkopplung, Flexibilisierung und Digitalisierung eines integrierten Energiesystems und die Entwicklung kundenzentrierter und skalierbarer Lösungen für eine nachhaltige Energiezukunft, die für die Kund*innen Mehrwert stiften. Unter dem Dach von Green Energy Lab werden derzeit rund 40 Projekte abgewickelt – mit einem Investitionsvolumen von mehr als 90 Millionen Euro. Davon sind 15 Projekte inklusive fünf anwendungsnaher Demonstrationsprojekte, die Lösungen in realer Umgebung testen und so für die Marktausrollung optimieren, in der Steiermark verortet. www.greenenergylab.at

Steirisches Beispielprojekt: Blockchain Grid

Durch die steigende Zahl an Erzeugern erneuerbarer Energie und neuen Verbrauchern innerhalb des Energienetzes, wie Elektrofahrzeugen, entstehen Herausforderungen in elektrischen Niederspannungsnetzen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Blockchain Grid“ testeten nun 12 Haushalte den „Insel-Handel“ von Sonnenstrom. Das bedeutet: Wer mit der eigenen Photovoltaikanlage zu viel Strom erzeugt, kann den Überschuss direkt an seine Nachbarn verkaufen. Möglich wird das durch den Einsatz des gemeinsamen Speichers und der Blockchain-Technologie. Heimschuh ist dadurch eine der ersten „Energy Communities“ in Europa, also eine lokale Energiegemeinschaft. Das Ziel solcher „Energie-Inseln“ ist es, lokal erzeugte Energie auch lokal zu verbrauchen und somit weitgehend unabhängig von externen Stromquellen zu werden. Projektbudget: rund 1,2 Millionen Euro, Förderung des Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums: 550.000 Euro. Mehr Information zu dem Projekt Blockchain Grid unter: https://greenenergylab.at/projects/blockchain-grid/

Weitere Projekte unter https://greenenergylab.at/projekte/

WIVA P&G – Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas in der Steiermark
Die Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (WIVA P&G) zeigt, dass grüner Wasserstoff für ein klimaneutrales Energiesystem ein wichtiger Bestandteil sein wird. Dabei stehen Herstellung, Speicherung, Verteilung und Anwendung von erneuerbarem Wasserstoff vor allem im Bereich der Industrie im Fokus. WIVA P&G vereint die Erfahrungen aus mehr als 30 abgeschlossenen und laufenden Projekten und sieht die Umsetzung von zumindest 25 geplanten Subprojekten vor, wobei ein eigener Innovationsprozess die Integration weiterer Projekte ermöglicht. Steirische Unternehmen sind an 16 Projekten der Vorzeigeregion WIVA P&G beteiligt. www.wiva.at

Steirisches Beispielprojekt: Renewable Gasfield

Das Forschungsprojekt „Renewable Gasfield“ verfolgt einen ganzheitlichen Power-to-Gas Ansatz, bei dem aus erneuerbarem Strom durch Elektrolyse grüner Wasserstoff erzeugt wird. Eine zweistufige katalytische Methanisierung im großen Maßstab vereint eine nachhaltige Energieversorgung in den Bereichen Energie, Mobilität und Industrie. Durch „Renewable Gasfield“ wird die Umstellung der österreichischen Volkswirtschaft auf eine CO2-neutrale Struktur mit der Herstellung und Nutzung von erneuerbarem Wasserstoff als wichtige Kernkomponente demonstriert. Dabei steht die Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten im Fokus der Entwicklung. Projektbudget: 4,18 Millionen Euro, Förderung des Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums: 1,8 Millionen Euro.

Weitere Projekte unter https://www.wiva.at/v2/projekte/

Pressekontakt

Klima- und Energiefonds

Katja Hoyer
Tel. (+43 1) 585 03 90-23

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