100 % erneuerbare Energie ist möglich: Studie zeigt, wie die Umsetzung in der Region Pinzgau gelingen kann

Klima- und Energiefonds präsentiert regionale Analyse zum Umstieg auf 100 % erneuerbare Energiequellen in der Salzburger Tourismusregion

Österreich hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2040 soll das ganze Land klimaneutral werden. Damit verbunden sind massive Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen – von der Energieversorgung, über den Verkehr bis hin zu Industrie und Tourismus. Ein Kernbereich, um die Klima- und Energiewende zu schaffen, ist der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen. Wie der Umstieg gelingen kann, zeigt eine aktuelle Studie am Beispiel des Pinzgaus. In das Projekt waren drei Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) eingebunden: KEM Nationalparkregion-Oberpinzgau Energiereich, KEM Nachhaltiges Saalachtal, KEM Tourismus – Zell am See-Kaprun. Die Studie zeigt klar: Die Mehrkosten für Investitionen in 100% erneuerbare Energieinfrastruktur und E-Mobilität werden durch die Einsparung überkompensiert. Eine wichtige Rolle kommt dabei Energiegemeinschaften zu – sie eröffnen neue Chancen für die regionale, erneuerbare Energieversorgung.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Energiewende ist ein besonders wichtiger Beitrag für mehr Klimaschutz. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz haben wir heuer die dafür notwendigen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen. Bei der Umsetzung zählen wir stark auf die Kooperation mit den Regionen. Einmal mehr zeigt diese regionale Untersuchung, dass Investitionen in erneuerbare Energie nicht nur ökologisch, sondern auch volkswirtschaftlich ein voller Gewinn sind.“

Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth: „Aus unseren 105 Klima- und Energie-Modellregionen mit 950 teilnehmenden Gemeinden wissen wir: Die Begeisterung in den Regionen für das Thema erneuerbare Energie ist da. Die Pinzgauer zeigen nun ganz konkret, wie der regionale Weg in die Klimaneutralität aussehen kann und dienen damit als Vorbild für andere Regionen.“

Regionalanalyse Pinzgau
Die Studie unter der Leitung des AIT – Austrian Institute of Technology untersucht, welche Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen, um bis 2040 100% erneuerbare Energie im Pinzgau zu erreichen. Neben den Themen Wärme- und Stromversorgung wurden auch Wege zur Minimierung der Mobilitätsemissionen untersucht. Als Methode wurde ein Bottom-up-Ansatz gewählt. Das heißt, die Stakeholder aus der Region wurden bei der Identifikation von Herausforderungen und Chancen eingebunden. Anschließend wurden verschiedene Szenarien entwickelt. Die Ergebnisse:

  • 100 % regionale und erneuerbare Energie bis 2040 ist möglich!
  • Die Positionierung des Pinzgaus als von Energieimporten unabhängige Tourismusdestination erfordert eine großflächige Umstellung auf Wärmepumpen und Elektromobilität sowie eine bessere Nutzung der lokalen (Klein-)Wasserkraft-, PV- und Windkraft-Potentiale.
  • Trotz höherer Investitionskosten ergeben sich Nettoeinsparungen von ca. 500 Euro pro Einwohner:in und Jahr – vor allem aufgrund geringerer Energiekosten im Mobilitätsbereich.
  • Gleichzeitig betonen regionale Stakeholder, dass die Akzeptanz bezüglich der Verträglichkeit erneuerbarer Erzeugungsanlagen mit dem Landschaftsbild zu erhöhen ist sowie politische Rahmenbedingungen (vor allem ein besseres Zusammenspiel der Landes- und der Bundesebene sowie schnellere Genehmigungsprozesse) anzupassen sind.

Nähere Informationen
Das Projekt „100% erneuerbarer Pinzgau“ unter Leitung des AIT-Austrian Institute of Technology vereint Partner aus unterschiedlichen Bereichen wie Forschung, Gemeinden, Planung und Industrie. Beteiligt waren die mitPlan GmbH und die Salzburg AG. Folgende Klima- und Energie Modellregionen sind Teil der Studie: KEM Nationalparkregion-Oberpinzgau Energiereich, KEM Nachhaltiges Saalachtal und die KEM Tourismus – Zell am See-Kaprun.

Die Ergebnisse der Studie sind hier abrufbar: https://www.klimaundenergiemodellregionen.at/ausgewaehlte-projekte/leitprojekte/100-region-erneuerbarer-pinzgau/

Pressekontakt

Klima- und Energiefonds

Katja Hoyer
Tel. (+43 1) 585 03 90-23

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AIT Austrian Institute of Technology

Ralf-Roman Schmidt
Tel. +43 50550 6695
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www.ait.ac.at