Die über 100 Jahre alten „Eisenbahnerhöfe“ in St. Pölten werden saniert und die Wohnungen auf die Bedürfnisse von Schichtarbeitenden ausgerichtet.
Wer heute Fachkräfte gewinnen will, muss einiges bieten. Das gilt auch für die ÖBB. Das Unternehmen arbeitet daher seit Jahren daran, bestehende Wohnungen für Arbeiter:innen umfassend zu sanieren und als Benefit für neue Mitarbeiter:innen zu etablieren. In St. Pölten entsteht mit dem Projekt „ZuZugLeben“ ein Prototyp für moderne Lebensräume – sozial, ökologisch und gemeinschaftlich gedacht.
Die Eisenbahnerhöfe in St. Pölten sind im Eigentum der ÖBB. Das Unternehmen besitzt österreichweit rund 4.000 Wohnungen. Schritt für Schritt werden die Bestände modernisiert, um einen zeitgemäßen Wohnungsstandard zu bieten. Zur Wohnzufriedenheit gehört jedoch mehr als ein schönes Dach über dem Kopf. Grüne Freiräume mit Hitzeschutz und Gemeinschaftsräume tragen ebenso zur Lebensqualität im Quartier bei.
Schichtdienst und smarte Wohnumgebung
Mit dem Projekt „ZuZugLeben“ wird in St. Pölten ein traditionsreiches, mehr als 100 Jahre altes Wohnquartier nicht nur umfassend saniert, sondern gezielt auf die Bedürfnisse von Schichtarbeiter:innen ausgerichtet. Schallschutz, Beschattung und Verdunkelungssysteme erleichtern das Schlafen am Tag. Das eingesetzte Wärmepumpensystem erlaubt zudem die Kühlung der Fußböden im Sommer.
Sanierung kombiniert mit Sozialforschung
Im Vorfeld der Umgestaltung wurden im Hof 1 der Eisenbahnerhöfe statistische Analysen, qualitative Interviews und partizipative Planungsprozesse durchgeführt. Gefördert wurde das Projekt durch das Programm Smart Cities Demo des Klima- und Energiefonds. Die gewonnenen Erkenntnisse verwendet die ÖBB nicht nur vor Ort, sondern auch als Modell für weitere Sanierungen. Die Klimaziele der ÖBB werden damit auf Quartiersebene umgesetzt – Nachhaltigkeit, soziale Innovation und Klimaneutralität greifen ineinander. So entstehen Lebensräume, um neue Talente für die ÖBB zu begeistern.
Facts:
- Verdichtung des bestehenden Baumbestands, entsiegelte Höfe und kühlende Freiräume
- Co-Creation mit Bewohner:innen für alltagstaugliche Lösungen
- Rund 56 % des ÖBB-Personals arbeiten im Schicht- oder Wechseldienst.
Der obenstehende Text erschien ursprünglich in der neuen Ausgabe unseres Magazins „Vorbuilder“. In diesem holen wir regelmäßig innovative Projekte vor den Vorhang, die vom Klima- und Energiefonds gefördert wurden. In der aktuellen Ausgabe dreht sich alles um das Thema Mobilität.