Der Klima- und Energiefonds und das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) fördern gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Energiewende. Mit der FTl-lnitiative „Energieforschung – Potenziale nutzen & Zukunft gestalten“ unterstützen sie Energieinnovationen aus Österreich, die den Klimaschutz vorantreiben, sowie den Ausbau technologischer Kompetenzen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Aktetur:innen.
Energieforschung für eine nachhaltige Energiezukunft
Österreich verfolgt ambitionierte energiepolitische Ziele: Bis 2030 soll die Stromversorgung, bis 2040 die gesamte Energieversorgung nahezu vollständig aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden.
Um diese Ziele zu erreichen braucht es technologische, organisatorische und gesellschaftliche Innovationen. Gefördert werden daher Forschungsprojekte, die in folgenden Bereichen Erkenntnisse und Innovationen liefern:
Technologien, Infrastrukturen und technische Systemlösungen: Entwicklung, Bereitstellung und Vernetzung von Technologien zur Energieumwandlung, -speicherung und -transport mit besonderem Fokus auf die Integration über Sektoren hinweg.
Organisation von Energiesystemen: Koordination von Akteur:innen und Systemelementen zur flexiblen Nutzung erneuerbarer Energien sowie Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle.
Transition von Energiesystemen: Integration neuer Lösungen in den Alltag von Bürger:innen, Unternehmen und Infrastrukturbetreibern unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Akzeptanz und sich wandelnder Wertvorstellungen.
Im Leitprojekt ZEUS (Zero Emissions throUgh Sectorcoupling) zeigt die Zukunft der Industrie, wie Klimaneutralität möglich wird. Im Fokus stehen die Stahl- und Zementindustrie – zwei der schwer zu dekarbonisierenden Sektoren.
INFRADAPT entwickelt Machine learning basierte Methoden für eine optimale bzw. maximale Auslastung der vorhandenen Kapazitäten in Niederspannungsverteilernetzen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Energieinfrastruktur werden ebenso berücksichtigt, wie eine faire Aufteilung der Kapazitäten. Die Methoden werden für einen universellen Einsatz in Echtzeit entwickelt und trainiert, und können somit unabhängig von der Netztopologie eingesetzt werden. Dies beinhaltet die Entwicklung und Validierung (technisch und wirtschaftlich) von Methoden zur i) optimalen Platzierung und Dimensionierung der Messinfrastruktur in Niederspannungsverteilernetzen und ii) für ein Topologie-unabhängiges Kapazitätsmanagement, das auf Basis von Messwerten, AI-basierten Schätzwerten sowie AI-basierten Lastfluss-Methoden die vorhandenen Netzressourcen verteilt.
Im Projekt PEROPTAM wird ein neuartiger Ansatz zur Entwicklung von Tandemsolarzellen erforscht, der eine Perowskit-Solarzelle und eine semitransparente organische Solarzelle kombiniert. Dieser Aufbau ermöglicht die Herstellung bifazialer Solarzellen, die Licht von beiden Seiten effizient nutzen und hohe Wirkungsgrade erreichen. In einem ersten Schritt werden die Teilzellen optimiert und abgestimmt, um eine Tandemsolarzelle mit einem Wirkungsgrad von über 20 % zu entwickeln. Langfristig wird eine semitransparente, hocheffiziente Tandemsolarzelle angestrebt, die besonders für Umgebungen mit hoher Albedo relevant ist.
Wie kann es den Erneuerbaren gelingen, den weltweit steigenden Bedarf an Energie zu decken? Können wir gleichzeitig die Effizienz steigern, die Ressourcen schonen und die Kosten reduzieren? Welchen Beitrag kann Österreich für die globale Energiewende leisten? Damit beschäftigt sich die vom Klima- und Energiefonds seit 2010 geförderte, weltweit größte Forschungsinitiative zum Thema Kunststoffinnovationen für die Solartechnik „SolPol“ unter der Leitung der Johannes Kepler Universität in Linz.
Dieses Projekt zielt auf die Entwicklung maßgeschneiderter und ökoeffizienter Polyolefinmaterialien für Solar- und nachhaltige Energietechnologien ab. Schlüsselthemen von SolPol-6 sind kreislaufwirtschaftsfreundliche Technologien und die Entwicklung maßgeschneiderter, funktionaler Polyolefine und Hybridlaminate.
Das Scale-up Projekt beantwortet Forschungsfragen, welche für die industrielle Hochskalierung von flexiblen Dünnschichtsolarzellen entscheidend sind. Fokus des Projektes war die Entwicklung eines im Rolle-zu-Rolle-Verfahren hergestellten stabilen, rissfreien Trägerfolie für Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) Solarzellen. Damit können flexible Photovoltaikfolien mit hohen Wirkungsgraden und kundenindividuell anpassbaren Eigenschaften hergestellt werden.
Unsere Podcastepisoden zum Energiesystem der Zukunft