Der Umstieg auf E-Mobilität ist eine von vielen Notwendigkeiten zur Erreichung der Klimaneutralität. Die Entwicklung einer innovativen und fortschrittlichen Ladeinfrastruktur in Wohngebieten spielt hierfür eine bedeutende Rolle. Um zukünftige Netzengpässe zu vermeiden, müssen Lösungen und Anreizmodelle entwickelt werden, um die Netzkapazitäten zu prognostizieren und mit dem Endnutzer:in zu kommunizieren.
Daher hat sich das Projekt friendlyCharge als übergeordnetes Ziel die Entwicklung und Demonstration eines Prototyps für eine Kundenschnittstelle, die ein bedarfsgerechtes und netzfreundliches Laden in Wohngebieten ermöglicht. Um eine bedarfsgerechte und netzfreundliche Ladeinfrastruktur zu ermöglichen, werden im Projekt friendlyCharge die folgenden Schwerpunkte gesetzt:
- Entwicklung eines technologischen Konzepts für netzfreundliches Laden in Wohngebieten unter der Berücksichtigung einer nahezu Echtzeitkommunikation zwischen Netz und Nutzer:in
- Anforderungen hinsichtlich Kommunikationssicherheit und Auswirkungen auf das Kommunikationsnetz
- Analyse des rechtlich-regulatorischen Rahmens, Empfehlungen zur Ermöglichung von nutzer:innen- und netzfreundlichem Laden und Entwicklung von innovativen Geschäftsmodellen
Zur Erreichung der Ziele werden mögliche Anwendungsfälle zur prototypischen Umsetzung einer solchen Kundenschnittstelle analysiert und Algorithmen zur Ermittlung (nahezu) Echtzeit Netzkapazitäten entwickelt. Für mindestens einen Anwendungsfall wird in Abstimmung mit den Ergebnissen der von Österreichs Energie (OE) organisierten Stakeholder übergreifenden Arbeitsgruppe eine Referenzimplementierung der netzfreundlichen Integration von Ladeinfrastruktur in den unteren Netzebenen als Prototyp (Hard- & Softwarelösung) im Rahmen eines Demonstrationsbetriebes realisiert. Der Demonstrationsbetrieb und die Netzsimulationen berücksichtigen auch die Sektorintegration im Hinblick auf die intelligente Kombination von Mobilität, Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung. Des Weiteren werden erste Tarif und Geschäftsmodelle für die Umsetzung und das Zusammenspiel solcher On-Demand-Ladekonzepte entwickelt. Darüber hinaus werden die regulatorischen Rahmenbedingungen einbezogen und mögliche Handlungsempfehlungen entwickelt.
Projektlaufzeit: 01.03.2023 bis 28.02.2026
Eckdaten Projektleitung:
Lehrstuhl für Energieverbundtechnik, Montanuniversität Leoben
Dr. Julia Vopava-Wrienz, Julia.Vopava-Wrienz@unileoben.ac.at
Projektpartner:innen:
- Montanuniversität Leoben – Lehrstuhl für Energieverbundtechnik
- Austrian Institute of Technology GmbH
- Technische Universität Wien – Institute of Telecomunication
- Energie Steiermark AG
- E-VO E-Mobility GmbH
- Siemens AG