Bis zum Jahr 2050 wird, im Einklang mit dem Pariser Weltklimaübereinkommen, ein CO2-neutraler Verkehrssektor angestrebt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie und zu welchen Kosten ein CO2-neutraler Güterverkehr bis 2050 erreicht werden kann und welche Antriebstechnologie in welchem Ausmaß dazu beitragen kann.
Zum aktuellen Zeitpunkt existieren oder starten technologische Entwicklungen, um die CO2-Emissionen des Güterverkehrssektors zu reduzieren. Wesentliche Technologien sind der Antrieb mittels Elektromotoren (mit unterschiedlicher Bereitstellung der notwenigen Energie wie z.B. Batterie oder Oberleitung), der Antrieb mittels Elektromotoren die mittels Wasserstoff mit Energie versorgt werden und Antriebe, die mit (zu entwickelnden) E-Treibstoffen (synthetischen Treibstoffen) sowie Biotreibstoffen betrieben werden. Darüber hinaus zeichnen sich bereits heute diverse Entwicklungen und zukünftige Veränderungen im Bereich Organisation der Verkehrsabwicklung ab. Diese Angebots-seitigen Technologien weisen unterschiedliche erwartete Entwicklungspfade, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für die Nutzung auf, die im Projekt CLEARER untersucht und skizziert werden.
Diesen Technologien stehen unterschiedliche Nachfrage-seitige Güterverkehrssektoren gegenüber, die sich durch unterschiedliche Anforderungen an den Transport unterscheiden. Charakterisiert können diese Sektoren vor allem durch unterschiedliche Entfernungen, Gütergruppen und Bündelungsnotwendigkeiten bzw. -möglichkeiten werden. Im Projekt werden die Sektoren mit entsprechend unterschiedlichen Anforderungen an den Transport identifiziert (Use-Cases).
Darauf aufbauend wird CLEARER eine Verbindung zwischen den Technologien und den Transportsektoren herstellen (Technolgie-UseCase-Matrix). Dies erfolgt basierend auf den Vor- und Nachteilen der unterschiedlichen Technologien und den Bedürfnissen der unterschiedlichen Sektoren. In Hinblick auf die CO2-Reduktionspotenziale in den Güterverkehrssektoren (in Abhängigkeit der zukünftigen Transportnachfrage der Sektoren) ist vorgesehen jene Technologien zu identifizieren, die die Sektoren mit den höchsten Einsparungspotenzialen bei der CO2-Einsparung unterstützen. Darüber hinaus wird je Technologie die Zeitschiene der zukünftig erwartbaren Entwicklung, einerseits, und absehbare Unterschiede bei den zu berücksichtigenden Investitions- und Betriebskosten (im Vergleich zu den Kosten des aktuellen Systems), andererseits, dargelegt. Dies ermöglicht es der öffentlichen Hand geeignete Förderprogramme zu entwickeln, die folgende Bereiche berücksichtigen:
- Möglicher Beitrag unterschiedlicher Technologien zur CO2-Reduktion im Güterverkehr
- Zeitschiene bis zur Implementierung unterschiedlicher Technologien und Gegenüberstellung mit dem CO2-Reduktionspfad (aus der AT-Klimastrategie)
- Absehbare Investitions- und Betriebskostenentwicklungen im Vergleich zum bestehenden System sowie Abschätzung volkswirtschaftlicher Effekte
Um die Arbeiten und Projektergebnisse auf eine breite Basis zu stellen, erfolgt eine Einbindung von relevanten Stakeholdern (Industrie, Forschung) während des gesamten Projektverlaufes mittels geeigneter Formate (Einzelgespräche, Workshops).
Projektleitung:
Herry Consult GmbH, DI Norbert Sedlacek
office@herry.at
beteiligte Institutionen:
Econsult Betriebsberatungsges.m.b.H.
University of Graz, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel
TU Wien Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik
Projektlaufzeit: Februar 2020 – Jänner 2021