Solarthermie-Anlage unterstützt Brauerei Göss auf dem Weg zur CO2-Neutralität

Gösser steht für unberührte Natur und beste Rohstoffe. Die Umwelt liegt Österreichs bestem Bier daher besonders am Herzen. Mit dem Projekt „Grüne Brauerei“ begibt sich Gösser auf Pionierwege und arbeitet seit einigen Jahren gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern an der Umsetzung der führenden CO2-neutralen Brauerei Europas. Ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg wurde am 18. September gefeiert: die offizielle Inbetriebnahme der neuen Solaranlage, die rund 1500 Quadratmeter Fläche umfasst und zukünftig einen Teil der im Sudhaus benötigten Wärme für den Brauvorgang erzeugt. Michael Paula, im Bundesministerium Leiter der Abteilung „Energie- und Umwelttechnologien“, der in Vertretung von Innovationsministerin Doris Bures an der feierlichen Eröffnung teil nahm: „Das erklärte Ziel des Innovationsministerium ist es, durch Forschungsförderung den Standort Österreich zu stärken. Wir unterstützen daher österreichische Unternehmen dabei, im schnell wachsenden Sektor der Energietechnologien auch künftig eine führende Rolle zu spielen und sichern und schaffen damit Arbeitsplätze.“

Brauerei Göss als best practice Beispiel

Die Brau Union Österreich hat es sich zum Ziel gesetzt, die beste Bierkultur für die Zukunft zu schaffen und die österreichische Bierkultur nach sozialen und ökologischen Herausforderungen zu gestalten. Als nachhaltig agierendes Unternehmen setzt die Brau Union auf eine Reihe von Initiativen, um die Nutzung erneuerbarer Energieträger zu erhöhen und den Verbrauch an Wärme, Strom und Kraftstoffen zu senken. Paradebeispiel für das Nachhaltigkeitsengagement der Brau Union ist heute die Brauerei Göss, die derzeit zur führenden grünen Brauerei Europas umgebaut wird. Rund 40 Prozent des Wärmebedarfs der Brauerei werden aus der Abwärme eines benachbarten Betriebs gedeckt, 90 Prozent der während des Brauprozesses entstehenden Abwärme werden genutzt, um damit Wasser aufzuheizen. Seit Anfang dieses Jahres ist außerdem ein neues Kochsystem während des Brauprozesses in Verwendung, das dabei hilft, knapp 200.000 Kilowattstunden Strom und über 6400 Kubikmeter Wasser pro Jahr zu sparen. Die neue Solaranlage hilft ab sofort zusätzlich bei der Gewinnung umweltfreundlicher Energie. Stolz ist die Brauerei Göss außerdem auf die Verwendung von 100 Prozent österreichischen Rohstoffen. Dafür wurde Österreichs bestes Bier auch mit dem AMA Gütesiegel ausgezeichnet.

Nachhaltige Akzente setzen

Das Projekt der Grünen Brauerei entstand aus dem Wunsch heraus, Energiedaten zu verbessern und in der Bierbranche einen starken Akzent im Bereich Nachhaltigkeit zu setzen. Durch den Einsatz von 100 Prozent erneuerbarer Energie bei der Bierproduktion sind in der Brauerei Göss massive Senkungen der CO2-Emissionen möglich. Das finale Ziel ist die Umwandlung der Brauerei in einen gänzlich CO2-neutralen Betrieb. Die Brauerei Göss widmet sich aber auch zusätzlichen Projekten zur Senkung des Energiebedarfs (so wurde etwa ein neues Kochsystem installiert, im Winter erfolgt die Kühlung unter anderem durch frische Außenluft). Aktuell (inkl. dem ersten Halbjahr 2013) werden in der Brauerei Göss rund 55-60% erneuerbare thermische Energie verwendet (inklusive Strom lag der Wert 2012 bereits bei 74 Prozent). Zusätzlich werden in der Brauerei Göss, wie in allen Brauereien der Brau Union Österreich, 100 Prozent grüner Strom verwendet.

Gemeinsam zum Ziel

Die Erkenntnisse zum Bierbrauen ohne fossile Brennstoffe (Erdöl, Kohle, Erdgas), die die Brauerei Göss auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität gewinnt, werden von der Brau Union Österreich auch in anderen Brauereien wie Puntigam oder Schladming umgesetzt. Damit möglichst viele Bierbrauer ebenfalls zum Klimaschutz beitragen können, wurde außerdem ein eigener Branchenleitfaden mit den wichtigsten Erkenntnissen erstellt. Auch bei Tagungen wie dem Bund österreichischer Braumeister und Brauereitechniker werden die Ergebnisse präsentiert. Denn es gilt: Je mehr Bier CO2-neutral hergestellt wird, desto besser für das zukünftige Klima.

Die Entwicklung der Grünen Brauerei wäre ohne engagierte Partner aus den unterschiedlichsten Bereichen nicht möglich gewesen, unter anderem beteiligt sind Joanneum Research, AEE Intec, Sunmark A/S oder GEA Brewery Systems GmbH. Die neue Solarthermieanlage wurde außerdem aus Mitteln des Klima- und Energiefonds Co-finanziert und durch die EU-Ergänzungsfinanzierung des 7. Rahmenprogrammes gefördert. Klima- und Energiefonds Geschäftsführerin Theresia Vogel: „Unser Ziel ist es, Forschung rasch in den Markt zu bringen, um für österreichische Unternehmen Technologieführerschaft im internationalen Wettbewerb zu sichern. Die Grüne Brauerei, die aus dem von uns geförderten Projekt „Green Brewery“ hervor gegangen ist, ist ein Musterbeispiel für die marktnahe Umsetzung von Forschungsergebnissen, auf das wir sehr stolz sind“.

„Wir sind uns bewusst, dass wir große Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft, Kunden, Konsumenten und Mitarbeitern tragen. Bier ist ein Naturprodukt. Es besteht aus Rohstoffen, die eine intakte Umwelt voraussetzen. Daher ist uns, neben unserem Einsatz für Mitarbeiter und Gesellschaft, der Umwelt- und Klimaschutz ein großes Anliegen“, betont Markus Liebl, Generaldirektor der Brau Union Österreich. Information zum Thema Nachhaltigkeit und zur Brauerei Göss auch online auf nachhaltigkeit.brauunion.at