Der Klima- und Energiefonds präsentiert sein Jahresprogramm 2010

Utl.: Aktiver Klimaschutz von der Forschung bis zur Markteinführung

Am Mittwoch hat der Klima- und Energiefonds sein Jahresprogramm 2010 vorgestellt. Die Eigentümervertreter, Infrastrukturministerin Doris Bures (BMVIT) und Umweltminister Niki Berlakovich (BMFLUW), haben gemeinsam mit den Klima- und Energiefonds Geschäftsführern Theresia Vogel und Ingmar Höbarth die Förderschwerpunkte präsentiert. Das Fördervolumen liegt heuer bei 150 Mio. Euro, die Mittel kommen jeweils zur Hälfte aus dem BMVIT und dem BMLFUW.

„Energieeffiziente Technologien und umweltfreundliche Mobilität werden die Gesellschaft der Zukunft bestimmen. Die Leuchttürme Elektromobilität und die gezielten Schwerpunktsetzungen in der Energieforschung sorgen dafür, dass Österreich Vorreiter in diesen Bereichen bleibt. Das sichert den Standort Österreich und schafft qualitativ hochwertige grüne Jobs“, unterstrich Infrastrukturministerin Doris Bures.

„Unsere Modellregionen der E-Mobilität sind die Vorzeigemodelle für die Technologien der Zukunft. In den Klima- und Energie-Modellregionen schaffen wir bereits heute die Voraussetzungen für die regionale Energieautarkie. Dieses anwendungsorientierte Wissen kurbelt das Wirtschaftswachstum enorm an und bringt tausende Green Jobs“, betonte Umweltminister Niki Berlakovich.

Der Klima- und Energiefonds setzt durch seine konsequente Schwerpunktsetzung in den Förderungsbereichen Forschung & Entwicklung, umweltfreundliche Mobilität und Marktdurchdringung auch heuer wieder starke Impulse für Österreichs nachhaltige Energieversorgung und Klimapolitik. Die strategische Ausrichtung des Fonds steht in engem Zusammenhang mit nationalen und internationalen klimapolitischen Rahmenbedingungen. Der Fonds verfolgt damit seinen grundsätzlichen Auftrag, Sofortmaßnahmen zu setzen, die in der Kyoto-Periode wirken, und dabei mittel- und langfristige Entwicklungen zu initiieren, um die Klimaziele 2020 und darüber hinaus (2050) zu unterstützen. Das Ziel dabei ist die Vernetzung von Wissenschaft und Industrie.

 

„Die Förderungen des Klima- und Energiefonds sind als gezielte Anreize zu verstehen. Langfristig gesehen, erwirtschaften die Projekte ein Vielfaches der Fördersummen, somit sind sie unverzichtbar für Wirtschaft und Umwelt. Nicht zuletzt leisten sie auch einen eminent wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz“, zeigten sich die beiden Ressortchefs Bures und Berlakovich einig.

 

Energieforschung sichert Österreichs Energiezukunft

Die 4. Ausschreibung „Neue Energien 2020“ baut 2010 auf den Erkenntnissen der ersten drei Ausschreibungen und den Ergebnissen des Strategieprozesses 2050 auf. Der Klima- und Energiefonds verfolgt damit ganz konkret zwei Ziele: Die Fördermaßnahmen sollen langfristig eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung für Österreich gewährleisten und technologische Optionen im Hinblick auf österreichische Spitzentechnologie sichern und erweitern. Schwerpunktthemen sind: Energiesysteme und Netze inklusive green ICT (Informations- und Kommunikationstechnologien), fortgeschrittene Energiespeichertechnologien, Solarthermie, Photovoltaik und effiziente Fahrzeugsysteme.

 

Leuchttürme – Elektromobilität made in Austria

Verkehr und Mobilität stehen auch 2010 wieder im Förderfokus des Klima- und Energiefonds. Die erfolgreich initiierten Programme aus 2009 wie etwa die Leuchtturminitiative der E-Mobilität werden mit einer zweiten Ausschreibungsrunde fortgeführt. Zielsetzung der Leuchtturmprojekte ist es, die F&E-Kompetenz in Österreich zu sichern, den Produktionsstandort Österreich auf den technologischen Wandel vorzubereiten, Innovationen sichtbar und die tägliche Anwendbarkeit von alternativen Antrieben im Alltag erlebbar zu machen – kurzum „E-Mobilität Made in Austria“. Ein Beispiel dafür ist das Projekt emporA welches österreichische Leitbetriebe aus Fahrzeugindustrie, Infrastrukturtechnologie, Energieversorgung und Wissenschaft zusammenführt. Mit an Bord z.B. Verbund, Siemens oder Magna. Hergezeigt und demonstriert werden die Technologien und Fahrzeuge dabei in Wien im Stadtentwicklungsgebiet Aspern. Darüber hinaus stehen im Jahresprogramm 2010 Fragestellungen wie innovative technische Lösungen zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs oder Maßnahmen zur Verlagerung auf umweltfreundliche Transportsysteme, im Mittelpunkt.

 

Pionierregionen bei Elektromobilität

Die Modellregionen für E-Mobilität werden weiter fortgeführt. Neu ist, dass sich heuer auch ländliche Regionen für Förderungen als Modellregionen für E-Mobilität bewerben können. Die neuen Regionen können auf den Erfahrungen der bereits realisierten Modellregionen aufbauen. Mit dem vom Klima- und Energiefonds geförderten Projekt VLOTTE leistete Vorarlberg Pionierarbeit bei der Einführung der Elektromobilität in Österreich. Die VLOTTE sorgt mittlerweile nicht nur regional, sondern auch international für Aufsehen und ist neben Berlin und London eine der größten Modellregionen für Elektromobilität in Europa. Das zweite vom Klima- und Energiefonds geförderte Projekt ElectroDrive in Salzburg ist ebenfalls bereits Realität. Das Salzburger Geschäftsmodell ist mittlerweile eine Marke mit Beispielwirkung für ganz Österreich.

 

Signale mit Beispielwirkung setzen

„Wir fördern Projekte mit großer Signalwirkung aufgrund ganz bewusst getroffener Entscheidungen. Durch den Multiplikator-Effekt beispielhafter Projekte kann jeder Förder-Euro um ein Vielfaches multipliziert werden. So kann der Klima- und Energiefonds strukturverändernde Impulse geben, ohne die Kassen zu sprengen“, erklärte Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, seine Förderstrategie. Gelungene Förderbeispiele bietet die Mustersanierungsoffensive des Klima- und Energiefonds: Durch die energieeffiziente Sanierung der Bipa-Filiale in der Kärntner Straße 3 etwa, konnte der Heizwärmebedarf von 100 Kilowattstunden (KWh) auf 14 KWh gesenkt werden. Diese Filiale dient jetzt als Muster für alle „Green Stores“ weltweit. Rewe selbst wird in Zukunft alle Bipa-Filialen nach dem Vorbild der Kärntnerstraße 3 sanieren. Ein weiteres Musterprojekt ist das Wiener Boutiquehotel Stadthalle, das erste Passivhaus-Stadthotel weltweit. Hier konnte die Vision vom „Haus als Kraftwerk“ verwirklicht werden.

 

Ausweitung der Modellregionen

Für Markteinführung und Marktdurchdringung moderner, klimafreundlicher und nachhaltiger Technologien, Produkte und Dienstleistung bietet der Klima- und Energiefonds auch heuer wieder ein attraktives und sehr breites Förderspektrum. Das Förderangebot reicht von Investitionsförderungen im Bereich Photovoltaik und Gebäudeintegrierter Photovoltaik in Fertighäusern über „Best-Practice-Mustersanierung“ in Gewerbe und öffentlichen Gebäuden bis hin zu Klima- und Energiemodellregionen. Der Klima- und Energiefonds hat 2009 bereits 37 Gemeinden als Klima- und Energie-Modellregionen ausgewählt, welche 437 Gemeinden mit insgesamt 840.000 Einwohnern repräsentieren, und damit ein sichtbares Zeichen in Richtung Energieautarkie in Österreich gesetzt. Innerhalb von zwei Jahren werden nun Modellregions-Mangerinnen und Manager unter Einbindung aller relevanten Faktoren Energie und Nachhaltigkeits-Konzepte für Ihre Gemeinden und Regionen entwickeln. Das Förderprogramm sieht dafür eine Reihe von Begleitmaßnahmen vor. Im Bereich Energieeffizienzberatung wird der KMU-Energieeffizienzscheck nun mit dem „Energieeffizienzscheck Landwirtschaft“ erweitert.

 

2009 über 2.700 Projekte in 15 Programmen gefördert

„Für das Jahresprogramm 2010 haben wir die Erfahrungen der voran gegangen Tätigkeitsjahre des Klima- und Energiefonds einbezogen und weiter entwickelt, viele der Programme setzen auf bereits bestehende auf. Im Vorjahr wurden über 2.700 Projekte in 15 Förderprogrammen gefördert. Wir wollen in den nächsten Wochen mit den ersten Ausschreibungen 2010 starten, damit setzen wir unsere erfolgreiche Arbeit im Dienste des Klimaschutzes und der Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung für Österreich fort“, so die Klimafonds Geschäftsführer Vogel und Höbarth abschließend.

 

Weitere Informationen unter www.klimafonds.gv.at.

Fotos der Pressekonferenz finden Sie im APA Fotoservice.