Grünes Band Südsteiermark

2018/2019
Konsum/Ernährung/Lebensstil
6-10 Jährige
15-19 Jährige
11-14 Jährige
Steiermark

Projektbeschreibung

Die Klimaschulen Grünes Band Südsteiermark haben sich als Schwerpunkt Konsum/Lebensstil/Ernährung gewählt. Nach der Prämisse „Lernen mit Bauch, Kopf und Händen“ werden umfangreiche Aktivitäten gesetzt, um die SchülerInnen für einen nachhaltigen Lebensstil zu sensibilisieren und in ihren Alltag zu integrieren.Die Aktivitäten und Maßnahmen werden unter anderem folgende Schwerpunkte enthalten:

  • Theoretische Lehreinheiten an den Schulen allgemein zu Klima und Energie, Erhebung der Energiesituation,
  • Energiebuchhaltung und Energiedetektive, die durch den Modellregionsmanager durchgeführt werden
  • Praktische Beispiele für Upcycling und die gemeinsame Erstellung von Nutzgegenständen aus recycelten Materialien und Thema Plastikvermeidung
  • Anlegen, Pflegen und Ernten von Schulgärten, sowie die theoretische Betrachtung der klimatechnischen Vorteile von Lebensmitteleigenproduktion
  • Nutzung von erneuerbaren Energiequellen durch die Installation von Solarkochern in den Schulen und die Theorie zum Energieverbrauch beim Kochen
  • „Peer-Unterricht“ schulübergreifend durch die SchülerInnen der HLW Mureck, die die Volksschulen zum Thema „Regionale, gesunde Jause – aber klimafreundlich!“ schulen und klassenübergreifend durch Wissenstransfer auf die nächstfolgenden Klassen
  • Ausbildung der SchülerInnen zu EnergiedetektivInnen, die ineffiziente Geräte und Optimierungspotenziale identifizieren und wertvolle Tipps für einen sparsamen Umgang mit Energie lernen
  • Lebensstil-Gestaltung durch Mobilität, Schulen setzen praktische Aktivitäten und Maßnahmen, die durch theoretisches Wissen ergänzt werden, um das Mobilitätsverhalten der SchülerInnen und Eltern zu verbessern
  • Bühnenstück mit Kasperl und Seppi zum Schwerpunkt Konsum/Ernährung/Lebensstil, bei dem die VolksschülerInnen spielerisch lernen

Teilnehmende Schulen

Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Mureck
Süßenberger Straße 27
8480 Mureck

Volksschule Lichendorf
Lichendorf 140
8473 Weitersfeld an der Mur

Volksschule St. Nikolai ob Draßling
St. Nikolai ob Draßling 128
8422 St. Veit in der Südsteiermark

Grünes Band Südsteiermark

Ergebnisse

Welche herausragenden kurzfristigen Ergebnisse gab es durch das Klimaschulen-Projekt an den Schulen?
Dazu einige Rückmeldungen der Pädagoginnen, welche Auswirkungen unmittelbar beobachtet werden konnten, worauf die SchülerInnen selbstständig besonders achten:

  • Ernährung wird zunehmend bzgl. Regionalität und Klimaauswirkung diskutiert
  • Es ist angekommen, dass Regionalität nicht immer auch klimafreundlich bedeutet
  • Es erfolgte Sensibilisierung bzgl. Lebensstil Entscheidungen – wie viele Handys, Fernseher braucht es? Wie bewege ich mich wohin <? Was beeinflusse ich alles mit der Wahl meiner Ernährung?
  • Bewusstsein für heimische Kräuter wurde entwickelt
  • Richtiges Lüften: „Stoßlüften“ statt Kippen
  • Heizkörper werden abgedreht wenn es zu warm ist und beim Lüften
  • Bewusstsein für „Gehen“, als auch für Energiesparen, Brennstoffe, fachlicher Wissenserwerb, Unterschied zwischen fossilen und erneuerbaren Entscheidungen ist gestiegen
  • Seit Januar 2019 fährt die Pädagogin der VS Lichendorf, Fr. Karin Ringer wegen der Inhalte des Klimaschulenprojekts mit dem Zug zur Schule !
  • Fr. Kristina Lambauer, Pädagogin der VS St. Nikolai geht immer öfter zu Fuß zur Schule, weil sie gern geht und auch Vorbildwirkung haben will

Weiters wurden Ergebnisse aus den geplanten Aktivitäten erzielt:

  • Unterrichtseinheiten zu Klima und Energie (Klima, Klimawandel und Klimaschutz & Grundlagen Energie), sowie zur Einführung von Energiebuchhaltung und dem täglicher Energieverbrauch wurden durchgeführt und führten dazu, dass ständig Inhalte daraus ins tägliche Tun übernommen wurden
  • EnergiedetektivInnen wurden ausgebildet und die SchülerInnen folgten der Frage „Worauf schaue ich um den Energieverbrauch zu senken?“ Auf Arbeitsblättern wurden Entdeckungen notiert, wann wurde wo was entdeckt – ein tropfender Wasserhahn, ein gekipptes Fenster, Licht das nicht ausgeschalten wurde, < und ebenso was damit zu tun wäre, werinformiert wird, was getan werden kann
  • Erhebung der Energiesituation fand statt
  • Energiebuchhaltung wurde eingeführt und durch die SchülerInnen immer selbstständiger durchgeführt
  • In der „Mobilitäts-Erhebung“ wurde erhoben, wer mit welcher Mobilitätsform zur Schule und wieder nach Hause kommt. Das Ergebnis wurde in jeder Klasse diskutiert und wie es gelingen kann stärker in Richtung Ökologisierung und Klimaschutz auch in der eigenen beeinflussbaren Mobilität zu gehen.
  • Kasperlbühne zum Schwerpunkt Konsum / Ernährung / Lebensstil wurde in den beiden Volksschulen durchgeführt
  • Themenschwerpunkt Upcycling wurde in den Unterrichtseinheiten in jeder Schule und durch eine praktische Vertiefung im Klimaschutzgarten Gosdorf im Rahmen der Veranstaltung „Solargrillparty“ am 25.4.2019 vermittelt und durch das „Glas“-Haus aus 4623 Plastikflaschen im Klimaschutzgarten Gosdorf praktisch vor Augen geführt. Als weitere praktische Ergänzung wurden Stoffsackerl aus Baumwolle bzw. Baumwolle-Leinen hergestellt und durch die SchülerInnen der Volksschulen mit eindrücklichen Klima- und Energiemotiven selbst gestaltet. Diese wurden aus Stoffresten produziert und anschließend von den SchülerInnen selbst genutzt um einen sichtbaren roten Faden für die SchülerInnen im Projekt herzustellen.
  • Schulübergreifender „Peer-Unterricht“ zur Vertiefung des Themas Ernährung, 14.2.2019fand statt und stellte eine Vertiefung des Themas Ernährung dar. Im speziellen wurde das Thema „Regionale, gesunde Jause – aber klimafreundlich!“ aufgearbeitet. Diese Maßnahme betraf alle Schulen und es werden von allen Schulen Beiträge vorbereitet und in die Veranstaltung eingebracht.
    Themenschwerpunkt Kochtechniken und ihre Auswirkungen auf Energieverbrauch und Klima wurden in den Unterrichtseinheiten in jeder Schule und durch eine praktische Vertiefung im Klimaschutzgarten Gosdorf im Rahmen der Veranstaltung „Solargrillparty“ am 25.4.2019 diskutiert und hinsichtlich Energieverbrauch und Klimaauswirkung der unterschiedlichen Kochtechniken (z.B. Grillen, Dünsten, Backen, etc.) sowie Kochtechnologien (E-Herd, Mikrowelle, Grillen über offenem Feuer, etc.) erarbeitet und in der Anwendung imm Verlauf der Jahrhunderte besprochen. Auch der Aufbau, die Funktionsweise und die Einsatzgebiete eines Solarkochers wurden vermittelt und durchgeführt.
  • Eine Jause aus frischen Kräutern und Gewürzen, direkt aus dem Klimaschutzgarten – das hat ebenfalls geschmeckt! Als Basis wurde Joghurt und Topfen verrührt und mit verschiedenen fein gehackten Kräutern vermischt. Frisches Bauernbrot aus Weizen und /oder Roggen stand für die Testversuche bereit. Es wurden fünf verschiedene Aufstriche zubereitet. Somit konnten verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobiert werden. Gesunde Säfte (Apfel, Traubensaft) und eigene hergestellte Säfte mit Melisse oder Minze Geschmack stillten den Durst.
  • Schulgärten wurden in Theorie und Praxis behandelt, in dem sie auch gemeinsam bei den Schulen gebaut wurden. Gemeinsam wurden durch die Energieagentur Weststeiermark (EAW) regionale und saisonale Pflanzen mit den SchülerInnen und Pädagoginnen der Schulen erkundet sowie theoretisches und praktisches Know-how erarbeitet. Die SchülerInnen sollten sich in der Natur Wissen über Anzucht, Pflege und Betreuung von regionalen Pflanzen aneignen. Das erlernte Know-how konnte sofort angewendet werden, da die Kinder aufgerufen wurden einen eigenen Schulgarten zu planen und geeignete Pflanzen auszuwählen. Diese Maßnahme wurde durch die EAW begleitet und die EAW unterstützte die SchülerInnen bei der Auswahl der Pflanzen und baulichen Umsetzung des Schulgartens. Die Schulgärten werden auch nach dem Projektzeitraum von den nachfolgenden Jahrgängen genutzt und die angebauten Pflanzen im Unterricht verarbeitet.
  • Zur Gestaltung der persönlichen Mobilität wurde in den Unterrichtseinheiten ein theoretischer Hintergrund durch den MRM vermittelt, bei dem Lebens- und Konsumgewohnheiten und das damit verbundene Mobilitätsverhalten in Bezug auf die Energieverbräuche thematisiert wurden. Zusätzlich wurden in allen Schulen Aktionen durchgeführt, in der HLW Mureck eine „autofreie Woche“, bei der die SchülerInnen, aber auch die PädagogInnen angehalten wurden, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule zu kommen. An der Volksschule Lichendorf und St. Nikolai ob Drassling fand als Praxisaktivität der gemeinsame Zusammenbau von Solarautos durch die Energieagentur Weststeiermark mit den Kindern statt. Dies veranschaulichte den Kindern auf spielerische Art und Weise eine Mobilitätsform der Zukunft, die Elektromobilität. Zum Anderen wurden in den beiden Volksschulen beeindruckende und erfolgreiche Gehaktionen durchgeführt, die dazu anregen sollten, mehr zu Fuß zu gehen. So wurden in der VS Lichendorf Gehgemeinschaften gebildet. Dabei gingen die Kinder in Begleitung von PädagogInnen zu Fuß zur Schule. In der VS St. Nikolai wurde ein „Zu-Fuß-geh-Monat“ durchgeführt. Dabei wurden die Kinder mit einem Sammel- Fußgängerpass und begleiteten Aktionen dazu angeregt, mehr zu Fuß zu gehen. Für mindestens 1,5 km zurückgelegte Gehstrecke pro Tag erhielten die Kinder auf dem Fußgängerpass einen Smiley. So konnte der Autoverkehr vor bzw. auf dem Weg zur Schule verringert und die Verkehrssicherheit erhöht werden.

Wie wurde das Projekt von den Schüler/innen aufgenommen? Wie wurde das Projekt von den Eltern aufgenommen?

Die Schulen: „Jedes Teilprojekt für sich war voll cool“

Was ist in weiterer Folge an den beteiligten Schulen geplant, um die Wirkung des Klimaschulen-Projektes längerfristig zu gewährleisten?

  • Energiebuchhaltung soll weitergeführt werden und von den Älteren auf die Jüngeren übergeben werden
    HLW Mureck und VS St. Nikolai machen im Klimaschulprojekt II weiter und auch daher werden verschiedene Aktivitäten fortgeführt, z. B. Energiebuchhaltung und viele neu weitere werden dazu kommen und die Wirkung vertiefen
  • In der VS Lichendorf werden keine Plastikumschläge mehr verwendet (auch in der VS St. Nikolai), die Gehgemeinschaft wird 1 mal im Jahr weitergeführt, 1 Informationsabend mit Eltern der beteiligten Schüler wird gemacht werden, Plakate und Unterlagen werden weiterverwendet werden
  • Die Restoff-Sackerln, E-Autos und Solarkocher werden in allen Schulen weitergenutzt im Unterricht und auch außerhalb