„Grüne Gazellen“ stärken den Wirtschaftsstandort Österreich

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Studie im Auftrag des Klima- und Energiefonds analysiert schnell wachsende, heimische Unternehmen im Energie- und Umwelttechnologiebereich

Sie zählen zu den innovativsten und schnell wachsenden Unternehmen des Landes, die sogenannten Grünen Gazellen. Erstmals wurden sie 2013 in einer vom Klima- und Energiefonds beauftragten Studie identifiziert. Schon damals zeigten insgesamt 109 Grüne Gazellen ihr enormes Wirtschaftspotenzial – besonders auffallend ihr hohes Beschäftigungswachstum von mindestens 50 Prozent im Zeitraum von 2009 bis 2012. In einer Nachfolgestudie untersuchte Pöchhacker Innovation Consulting die Weiterentwicklung dieser Unternehmen und deren Erfolgsfaktoren, die nun veröffentlicht wurden.

Klima- und Energiefondsgeschäftsführerin Theresia Vogel: „Grüne Gazellen sind von zentraler Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich und ein ‚role model‘ für entwicklungsstarke – vor allem kleinere – Unternehmen. Gerade für sie ist es entscheidend, wie rasch ihre Innovationen am Markt Fuß fassen können.“

Grüne Gazellen im Burgenland, Wien und Oberösterreich besonders gewachsen

Mehr als die Hälfte der 109 Unternehmen (54 Prozent) erweiterte von 2012 bis 2017 nochmals ihren Mitarbeiterstand – um bis zu 20 Prozent oder darüber. 59 Betriebe haben in diesem Zeitraum zusätzlich 670 Beschäftigte aufgenommen.

Die 109 Grünen Gazellen wurden in vier Cluster unterteilt:

  • 41 Unternehmen (38 Prozent) verzeichneten ein Mitarbeiter-Plus von mindestens 20 Prozent (Cluster 1).
  • 18 Unternehmen (16 Prozent) hatten ein Beschäftigungswachstum von bis zu 20 Prozent (Cluster 2).
  • Knapp ein Viertel blieb unter den Erwartungen und verringerte die Belegschaft (Cluster 3).
  • 20 Prozent der Unternehmen schied aufgrund von Insolvenzverfahren aus (Cluster 4).

Besonders stark gewachsen sind die Grünen Gazellen im Burgenland, wo die Beschäftigungsentwicklung ein Plus von rund 116 Prozent innerhalb der Cluster 1 und 2 aufweist, gefolgt von Wien mit 45 Prozent und Oberösterreich, das im Vergleich zur ersten Erhebung um 31 Prozent mehr Arbeitsplätze bereitstellt. Die höchsten Beschäftigungszuwächse lagen in den Sparten „technische Dienstleistungen“ (plus 270 Jobs) und „Herstellung von Waren“ (plus 250 Jobs).

P-IC-Geschäftsführerin Gerlinde Pöchhacker: „Die Wachstumsstärke dieser vorrangig kleinen und mittleren Unternehmen ist beeindruckend: Sie sind vielfach mit ihren speziellen Produkt- und Dienstleistungsangeboten in den globalen Energie- und Umwelttechnikmärkten tätig und nutzen geschickt die Digitalisierung für Innovationen.“

Innovativ, international und hochqualifiziert

Grüne Gazellen bestechen vor allem durch ihre innovativen, attraktiven und international wettbewerbsfähigen Produkte bzw. Dienstleistungen. Ein weiteres Merkmal sind deren hochqualifizierte Mitarbeiter. All diese Charakteristika sind letztlich maßgebend für deren Wirtschaftserfolg – das ergaben Interviews mit 25 Grünen Gazellen aus den Clustern 1 und 2. Die meisten der befragten Unternehmen zeichnet auch ihre internationale Marktausrichtung von Anfang an aus. Als hemmende Faktoren wurden große Konkurrenz, fehlender Zugang zu Finanzierungen, starke Überzeichnung von Förderprogrammen, langwierige Genehmigungsverfahren und unterschiedliche Gesetzgebungen genannt.

Forschungsaffin – ein Gebot der Stunde

Für 84 Prozent der Interviewten sind Forschung und Innovation ausschlaggebend für den Erfolg. Die Mehrheit der Unternehmen – zumeist Kleinbetriebe mit höchstens 50 Mitarbeitern – arbeitet daher mit Forschungsstätten wie etwa der Technischen Universität (TU) Wien, der TU Graz oder dem AIT Austrian Institute of Technology bei der Entwicklung von Produkten und neuen Lösungen zusammen.

Förderprogramme des Klima- und Energiefonds gefragt

Öffentliche Förderungen sind das Um und Auf für Grüne Gazellen. Das Energieforschungsprogramm, die Smart Cities Initiative, die Leuchttürme der Elektromobilität, und die Förderaktion für PV-Anlagen sind jene Programme des Klima- und Energiefonds, die von den Grünen Gazellen am häufigsten genutzt werden.

Weiterführende Informationen zur Studie „Grüne Gazellen.“ unter: https://www.klimafonds.gv.at/service/broschueren/wachstumsfaktoren-gruene-gazellen/