Klimafonds
Dossier
Soziale Innovationen

Projekt
SINNergyTRANS

Gemeinsam entwickelte das Projektteam methodische Ansätze, mit denen in Regionen soziale Innovationen für die Energiewende initiiert, begleitet und bewertet werden können.

Stand: Jänner 2021

Mit welchen Methoden können Regionen soziale Innovationen fördern? Wie begleiten sie diese Prozesse optimal? Welche Methoden sind für welche Regionen zu empfehlen? Und wie kann der Impact bestmöglich bestimmt werden? Diese und weiterführende Fragestellungen standen im Mittelpunkt des Projekts „SINNergyTRANS“. Dabei wurden zunächst in der Vergangenheit umgesetzte „Best-Practice-Methoden“ zur Realisierung sozialer Innovationen recherchiert. Anschließend wurden deren Potenziale anhand von vier konkreten Fallstudien-Regionen (Sonnwendviertel im 10. Wiener Gemeindebezirk, Oberwart, Altlengbach und Lichtenegg) mit unterschiedlichen räumlichen und sozialen Gegebenheiten bewertet.

Um besser zu verstehen, welche Herausforderungen für die Energiewende in diesen vier unterschiedlichen Regionen bestehen und die bisherige Herangehensweise an soziale Innovationen zu prüfen, wurde in jedem dieser vier Regionen ein Workshop mit einer möglichst unterschiedlichen Personengruppe veranstaltet. Damit erhielt das Projektteam unter anderem einen Überblick über Barrieren und Chancen für soziale Innovationen. Dabei zeigte sich, dass Mobilität in allen vier Regionstypen die vorrangige inhaltliche Herausforderung darstellt und dass soziale Innovationen oft von einzelnen Personen (sogenannten InnovatorInnen) initiiert und/oder getragen werden.

Weitere wichtige Ergebnisse und Rückschlüsse:

  • Die wechselseitige „Befruchtung“ zwischen InnovatorInnen und potenziellen MitstreiterInnen funktioniert in kleinen Gemeinden besser als in großen Gemeinden.
  • In kleinen Gemeinden spielt der/die BürgermeisterIn als „Gate-KeeperIn“ eine entscheidende Rolle für die Umsetzung und Weiterverfolgung einer Idee. Ist er/sie von der Idee überzeugt und agiert als „SchirmherrIn“, hat die soziale Innovation eine weitaus größere Realisierungs-Chance, als wenn dies nicht der Fall ist.
  • Von zentraler Bedeutung für den Erfolg oder Misserfolg einer sozialen Innovation ist zudem die Teilnahme der Gemeinde an regionalen Netzwerken wie den Klima- und Energiemodellregionen (KEM) oder den Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) des Klima- und Energiefonds. Das Know-how, die Infrastruktur und die Vernetzung sowie die Bereitschaft der Gemeinde, Aktivitäten zu unterstützen, sind dann größer und haben sehr förderliche Auswirkungen.
  • Gleich ob in ländlichen oder urbanen Gemeinden, überall ist die frühe Einbeziehung von MitstreiterInnen und UnterstützerInnen ein Erfolgsfaktor.
  • Je unterschiedlicher die Perspektiven von InnovatorInnen und MitstreiterInnen, umso mehr können bei neuen Lösungen die unterschiedlichsten Bedürfnisse, Bedarfe, aber auch Barrieren und Widerstände bei möglichen geänderten Alltagspraktiken berücksichtigt werden.

Aufbauend auf den Workshops und Recherchen wurden im Verlauf des Projekts drei Dokumente kreiert: Erstens ein Endbericht mit Empfehlungen, die sich vor allem an den Auftraggeber, den Klima- und Energiefonds, wenden. Zweitens eine Zusammenstellung von Steckbriefen von Methoden zur Unterstützung sozialer Innovationen und drittens eine Methodenlandkarte, auf der die unterschiedlichen Methoden grafisch aufbereitet dargestellt sind. Details dazu finden sich hier.

Die Eckdaten

  • Projektzeitraum: 05/2018 bis 09/2019
  • Projektleitung: Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT)
  • Partner: Austrian Institute of Technology (AIT), Interdisziplinäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ)
  • Förderung durch Klima- und Energiefonds (Förderschwerpunkt Energy Transition 2050): rund 120.000 Euro
  • Gesamtkosten des Projekts: 120.000 Euro